Formel 1: Abschied in der Unterhose

Mattia Binotto (Ferrari): «Perfekte Runde von Vettel»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Mattia Binotto

Sebastian Vettel und Mattia Binotto

​Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist sehr zufrieden mit seinem Star-Piloten Sebastian Vettel: «Seb hat die perfekte Runde gezeigt.» Was das Rennen angeht, so bleibt Binotto aber vorsichtig.

Fast zehn Monate lang musste Sebastian Vettel auf das süsse Gefühl verzichten, sein Auto auf die Pole-Position zu einem Formel-1-WM-Lauf zu stellen. In Kanada hat es endlich wieder geklappt. Es ist gleichzeitig die zweite Pole der Italiener 2019 (nach der Bestzeit von Charles Leclerc in Bahrain). Und natürlich geniessen es die Tifosi, dass ausgerechnet auf dem Kurs, der den Namen der Ferrari-Legende Gilles Villeneuve trägt, ein rotes Auto auf der Pole-Position steht.

«Ich bin sehr zufrieden», sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. «Diese Pole-Position tut jedem bei Ferrari gut, denn wir haben schwierige Wochen hinter uns. Ich ging nicht davon aus, dass wir hier auf dem besten Startplatz stehen würden. Denn dazu ist Mercedes gegenwärtig einfach zu stark. Da können alle von einem Speed-Vorteil für Ferrari reden, für mich hat Mercedes insgesamt einfach das konkurrenzfähigere Auto, auch hier.»

«Wir haben bislang ein gutes Wochenende zeigen können, seitens des Teams, seitens der Fahrer. Diese Pole haben wir ehrlich verdient. Seb ist bravourös gefahren, er hat die perfekte Runde gezeigt. Wir freuen uns sehr für ihn. Und wir freuen uns, dass wir den treuen Tifosi etwas schenken dürfen, sie haben in den letzten Wochen mit uns gelitten. Diese Pole haben wir dringend gebraucht! Gleichzeitig heben wir nicht ab. Wir wissen genau: Für eine Pole gibt es keinen Pokal und auch keine Punkte. Auch wenn wir uns heute ein Gefühl tiefer Befriedigung erlauben.»

«Ich weiss nicht, ob Sebastian gewusst hat, was er da noch aus dem Helm zaubern kann. Aber im richtigen Moment hat er alles aus dem Wagen und aus sich selber geholt.»

«Wir haben keine üble Ausgangslage für das Rennen. Hamilton steht zwischen Vettel und Leclerc, Bottas ist nur Sechster, Verstappen ist nur Elfter. Aber jeder bei uns ist sich im Klaren darüber, dass wir vor einem harten Rennen stehen. Es soll morgen nochmals markant wärmer werden, also rechnen wir mit einem höheren Reifenverschleiss, vor allem an der Hinterachse. Aber das ist für alle gleich. Das wird ein hartes Stück Arbeit.»


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