Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Mika Häkkinen: «Wir hätten viele Strafen kassiert»

Von Vanessa Georgoulas
Mika Häkkinen

Mika Häkkinen

Die Formel-1-Verantwortlichen müssen sich Gedanken darüber machen, künftig permanente Rennstewards einzusetzen, fordert der frühere GP-Star Mika Häkkinen. Der Finne erklärt auch: «Wir hatten früher mehr Freiheiten.»

Mit der 5-Sekunden-Zeitstrafe, die Sebastian Vettel im Kanada-GP letztlich den Sieg kostete, sei keiner glücklich, erklärt Mika Häkkinen in seiner neuesten Kolumne für den Wettanbieter «Unibet». Deshalb fordert der zweifache Weltmeister, dass die Formel-1-Verantwortlichen das aktuelle System der wechselnden Rennkommissare unter die Lupe nimmt und gegebenenfalls anpasst.

«Ich denke, es ist an der Zeit, dass sich die Formel 1 Gedanken darüber macht, drei der vier Rennkommissare permanent zu ernennen, die vielleicht durch einen Fahrer als Berater oder vierten Steward unterstützt werden», schreibt der GP-Veteran, und stellt klar: «Ich stelle die Fähigkeiten der Regelhüter in Kanada nicht in Frage, aber der Sport würde vielleicht davon profitieren, wenn an jedem Grand Prix die gleichen Leute im Einsatz sind.»

Mit Blick auf seine eigenen Rad-an-Rad-Duelle in der Königsklasse hält Häkkinen fest: «Ich denke, Michael Schumacher und ich hatten damals mehr Freiheiten beim Rennfahren. Vielleicht waren da auch weniger Kameras, die nicht alles gesehen haben, was wir taten. Wir hätten unter Anwendung der heutigen Regeln viele 5-sec-Strafen oder Schlimmeres kassiert.»

Der 50-jährige Finne räumt zwar ein: «Der Automobilweltverband FIA hat ganze Arbeit geleistet, und den Sport sehr viel sicherer gemacht. Und die Stewards haben keinen einfachen Job, den sie oft unter grossem Druck erledigen müssen.»

Häkkinen betont aber auch: «Trotzdem denke ich, dass die Fahrer, Teams, FIA- und Formel-1-Vertreter einen Weg finden müssen, der es den Fahrern erlaubt, gegeneinander zu kämpfen. Sie müssen dabei beachten, dass man manchmal realistisch bleiben und auch an die Reputation des Sports denken muss. Vergangenen Sonntag war keiner glücklich. Die Strafe hat den Spitzenkampf beendet und jeden getroffen, der sich das Rennen ansah.»

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