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Mattia Binotto (Ferrari): «Kanada ändert gar nichts»

Von Mathias Brunner
Mattia Binotto in China: Ein langer, nachdenklicher Blick auf den Silberpfeil

Mattia Binotto in China: Ein langer, nachdenklicher Blick auf den Silberpfeil

​Die Tifosi durften sich freuen: Sie erlebten beim Grand Prix von Kanada endlich mal wieder konkurrenzfähige Ferrari. Aber Teamchef Mattia Binotto bleibt stocknüchtern: «Kanada ändert gar nichts.»

Sebastian Vettel auf der Pole-Position zum Grossen Preis von Kanada, der vierfache Weltmeister in Montreal auf dem Weg zum Sieg, zu seinem ersten seit Belgien – aber es sollte nicht sein: Fahrfehler, Strafe der FIA-Kommissare, nur Zweiter.

Natürlich war Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem Rennen enttäuscht. «Ich kann den Ärger von Sebastian Vettel gut nachvollziehen, jeder Fahrer würde in seiner Situation so reagieren. In solchen Situationen bist du machtlos. Wir fällen nicht diese Entscheidungen, aber wir erlauben es uns, eine andere Meinung zu haben. Ich kann mich an einige vergleichbare Rennsituationen erinnern, und damals ist das Urteil der Kommissare ein wenig anders ausgefallen. Das erfüllt mich mit Bitterkeit. Wir hatten diesen Sieg verdient.»

Aber eines ändert sich für den in der Schweiz geborenen Italiener nicht: «Wir wussten von Anfang an, dass der Motor auf dem Circuit Gilles Villeneuve eine wichtigere Rolle spielen würde als in Barcelona. Und dass der Reifenverschleiss an der Vorderachse kein so dominantes Thema ist wie in Spanien.»

«Wir ahnten also, dass wir Mercedes näherkommen sollten, aber um ehrlich zu sein, hatten wir keine Ahnung, ob es zum Sieg reichen würde. So wie sich das Wochenende dann entwickelte, von mässigen Dauerläufen bis zu einem guten Abschlusstraining und einem starken Rennen, so sehe ich das so – unter diesen Bedingungen haben wir es geschafft, unsere Schwächen zu kaschieren.»

«Aber Kanada ändert gar nichts. Die Probleme, welche wir in Spanien hatten, die sind noch immer da. Seither hatten wir keine grösseren Verbesserungen. Wir haben viel Arbeit vor uns, denn wir wissen: Leider kommt uns nicht jedes Pistenlayout so entgegen wie jenes von Kanada.

«Wir haben mehr als ein Problem. Unser Auto scheint schlecht zur jüngsten Reifengeneration von Pirelli zu passen. Vor einem Jahr bestand die höchste Hürde darin, die Reifen nicht zu überhitzen. Jetzt ist das Gegenteil der Fall: Wir tun uns schwer, die Walzen heiss genug zu halten.»

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