Lewis Hamilton über Druck auf Vettel: «Ist mir egal»
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel
Die Aufregung um die Strafe für Sebastian Vettel ist noch immer gross, das Urteil der vier FIA-Rennkommissare polarisiert. Eine Mehrheit von Fans und Fachleuten argumentiert, die Strafe sei kleinlich, wenn nicht überflüssig gewesen, und sie habe den Zuschauern ein spannendes Finish versaut. Wieder andere finden, Vettel sei zu Recht nur Zweiter geworden, denn immerhin habe er mit einem Fehler alles ausgelöst, und Hamilton verdiene den Sieg, denn er habe hohen Druck aufrechterhalten und sei wie Vettel auf höchstem Niveau gefahren.
Lewis Hamilton selber wollte am Sonntagabend auf unterwürfige Fragen der englischen Journalisten kein Lorbeer für den Fahrfehler von Vettel. Der zweite Fehler von Vettel gegen Hamilton in dieser Saison, wohlgemerkt, denn der Heppenheimer hatte sich in Bahrain auf der Jagd nach dem Briten gedreht.
Auf die Frage also, ob Hamilton nicht finde, er sollte mehr Anerkennung erhalten dafür, dass er Sebastian in einen Fehler gehetzt habe, meint der 78fache GP-Sieger: «Um ehrlich zu sein, ist mir das egal. Ich brauche keine Anerkennung, um glücklich zu sein.»
«Mir ist die Gewissheit wichtiger, dass ich alles aus meinen Möglichkeiten gemacht habe. Perfekte bin ich weissgott nicht. Ich hatte im zweiten freien Training einen Unfall, das war mir schon lange nicht mehr passiert. Sonst aber bin ich wirklich gut gefahren.»
«Vor allem mit meinen Rennen bin ich sehr zufrieden, ich glaube behaupten zu können, dass ich sehr konstant fahre. Selbst an jenen Wochenenden, an welchen wir nicht das beste Auto hatten, konnten wir unsere Gegner fordern. Von daher habe ich mein eigenes Ziel erreicht, und das heisst: aus meinen Möglichkeiten das Beste machen.»
Ferrari hätte in Bahrain siegen müssen, ein Defekt am Wagen von Charles Leclerc kam dazwischen, Ferrari hätte in Kanada gewinnen können, dann patzte Vettel. Für Lewis Hamilton zeigt das: «Wir haben Arbeit, denn Ferrari war in Kanada sehr stark. Auf den Geraden fahren sie uns noch immer um die Ohren. Sie können einfach mehr aus ihrem Motor holen als wir. Das müssen wir wettmachen. Aber unterm Strich bleibt der Eindruck von Kanada: Das war wieder mal ein echter Kampf, und das hat irre Spass gemacht.»