Carlos Sainz: Motor-Strafe noch vor der Sommerpause?
Carlos Sainz
Drei Rennwochenenden lang musste sich Carlos Sainz gedulden, bevor er im McLaren seine ersten WM-Zähler einfuhr. Erst beim vierten Kräftemessen in Baku gab es für den siebten Rang die ersten sechs Punkte in diesem Jahr. Auch in den beiden darauffolgenden Grands Prix in Spanien und Monaco konnte der schnelle Rennfahrer aus Madrid punkten, sodass er derzeit den siebten WM-Rang belegt – direkt vor Daniel Ricciardo, der Sainz’ Cockpit im Renault-Werksteam übernommen hat.
Beim jüngsten Kräftemessen in Montreal verpasste Sainz die Punkte als Elfter nur knapp. Dennoch ist er mit seinen Fortschritten im Traditionsrennstall aus Woking zufrieden. «Ich fühle mich bereits seit den Wintertestfahrten wohl im Auto und im Team, es dauerte nicht so lange wie bei Renault, bis ich mich angepasst hatte. Dort dauerte es noch eine Weile, bis ich auf Touren gekommen bin», verriet er im Fahrerlager am Circuit Gilles Villeneuve.
Dass seine neue Mannschaft gut zuhört, wenn der 24-Jährige sein Feedback gibt, freut Sainz besonders: «Ich habe das Gefühl, dass man mir in diesem Team gut zuhört. Jedes Mal, wenn ich sage, in welche Richtung ich mit dem Auto oder bei der Entwicklung gehen würde, rufen mich eine Woche später Mitarbeiter aus dem Werk an und fragen nach, was ich bevorzugen würde. Ich denke, ich habe hier viel zu sagen und ich danke dem Team, das mir dadurch die Möglichkeit gibt, auch selbst weiterzukommen.»
Auch für seinen früheren Rennstall und heutigen McLaren-Motorenpartner Renault hatte Sainz lobende Worte – obwohl die Standfestigkeit der französischen Antriebseinheiten bereits für Ärger gesorgt hat. «Ich denke, es gibt durchaus positive Aspekte am diesjährigen Motor», stellte er klar.
Sainz räumte aber auch gleich ein: «Wir hatten zwar unbestritten einen harten Saisonstart, wenn es um die Standfestigkeit geht. Ich setze bereits die dritte Antriebseinheit beim siebten Saisonlauf ein, und darauf können wir natürlich nicht stolz sein. Wahrscheinlich wird es bereits vor der Sommerpause eine Strafe für das Überschreiten des Motorenkontingents geben, was natürlich nicht gut ist.»
«Aber was die Performance angeht, hat Renault endlich einen Fortschritt verbucht, der in den letzten Jahren nicht zu erkennen war. Wir sind nun auf den Geraden konkurrenzfähiger, deshalb konnte ich in Barcelona auch mehr Überholmanöver wagen. Wir haben auch ein effizientes Auto, das gut funktioniert», fügte der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende an.