Sebastian Vettel: «Gut fürs Team, schlecht für mich»
Sebastian Vettel nahm sich selbst alle Chancen auf ein gutes Monza-Ergebnis
Nach dem Qualifying-Frust von Monza trat Sebastian Vettel mit einer grossen Portion Wut im Bauch zum Ferrari-Heimspiel im königlichen Park an. Der Deutsche verlor kurz nach dem Start dennoch eine Position an seinen Landsmann Nico Hülkenberg, die er allerdings kurz darauf wieder zurückeroberte. Danach holte er auf den vor ihm fahrenden Silberpfeil von Valtteri Bottas auf, doch ein Dreher in der sechsten Runde in der Variante Ascari beendete schon früh alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis.
Denn Vettel kam dem heranbrausenden Lance Stroll in die Quere, als er wieder auf die Bahn zurückkehrte, weshalb er sich nicht nur eine neue Fahrzeugnase an der Box abholen musste. Er wurde wegen dem gefährlichen Pisten-Comeback von den Regelhütern auch mit einer 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe bedacht. Danach reichte die Aufholjagd nur noch für den punktelosen 13. Platz. Besonders bitter: Durch das enttäuschende Ergebnis fiel er im WM-Klassement hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc zurück, der seinen zweiten GP-Sieg einfuhr und sich von den Tifosi feiern liess.
Hinterher seufzte Vettel: «Ich kam ein bisschen näher an den Valtteri ran, aber eine kleine Unachtsamkeit reichte, und dann hatte ich das Auto verloren. Es war mein Fehler. Danach habe ich versucht, auf die Strecke zu kommen. Ich habe schon mit Lance gesprochen, denn ich habe nichts gesehen, aber die Art und Weise, wie ich auf die Strecke zurückgekommen bin, war natürlich nicht gut. Aber ich habe eine Weile versucht, die Gänge richtig reinzubekommen und ich war auch auf den Randsteinen, was auch keine Hilfe war.»
«Das passiert mir eigentlich nicht, aber heute ist es passiert, und ich kann es auch nicht mehr ändern», fügte der vierfache Champion an. «Ich kann mit dem heutigen Tag nicht zufrieden sein, denn ich bin es auch nicht mit meiner Leistung. Natürlich bin ich nicht glücklich mit diesem Rennverlauf, und was die andere Seite angeht, ist dann eigentlich egal. Es war ein guter Tag fürs Team, aber ein schlechter für mich.»
Seine Liebe zur Formel 1 sei allerdings nach wie vor da, betonte Vettel auf Nachfrage: «Natürlich liebe ich das, was ich tue, immer noch sehr. Aber wenn du dich nicht gut anstellst, wenn du weisst, dass du es besser hättest machen können, dann kannst du nicht happy sein.» Auch seien die Ereignisse am samstäglichen Qualifying, in dem ihn sein Teamkollege mit seiner Schleichfahrt um den letzten schnellen Versuch gebracht hatte, nicht schuld an seinem Schnitzer gewesen, stellte Seb klar.
«Ich fühlte mich nicht sehr unter Druck, sondern war gut drauf, als ich zum Rennen antrat. Ich war vor dem Start ganz guter Dinge aber mein Fehler hat uns dann das Rennen gekostet», erzählte der 52-fache GP-Sieger.