Lewis Hamilton über den Frust von Charles Leclerc
Lewis Hamilton und Charles Leclerc
Charles Leclerc liess in Singapur am Funk seiner Enttäuschung freien Lauf. Hier in Russland hingegen ist der Monegasse so klein mit Helm, ganz offenbar wurde dem Sieger von Belgien und Italien ins Gewissen geredet.
In der Nacht von Singapur war der 21-Jährige äusserst patzig, nun spricht er davon, eine Lektion gelernt zu haben. «Meine Reaktion am Funk war übertrieben. Wenn ich auf diese Momente zurückblicke, dann muss ich sagen – es gab keine Notwendigkeit für solche Äusserungen. Ich muss mich besser unter Kontrolle haben. Künftig halte ich wohl einfach die Klappe.»
Mercedes-Star Lewis Hamilton hat das beobachtet. Hier in Sotschi sagt der fünffache Weltmeister: «Ich kann aus eigener Erfahrung sagen – ich weiss genau, wie sich Charles fühlt. Als ich jünger war und für McLaren gefahren bin, da war ich oft unverblümt, obschon das gar nicht notwendig war. Aber so war ich nun mal, weil ich vom Wettkampf beseelt war. Aber hin und wieder muss man einen Moment innehalten und sich darüber klarwerden – man sollte Dankbarkeit dafür zeigen, dass man in einem Top-Team um Rennsiege kämpfen kann.»
«Ich kann mich nicht an viele Formel-1-Piloten erinnern, die nach dem Debütjahr im Grand-Prix-Sport gleich zu Ferrari wechselten. Das ist eine unheimlich privilegierte Position. Man muss sich da schon ein wenig zurücknehmen.»
«Ich wünschte, ich hätte damals mit 22 Jahren so viel gewusst wie heute. Ich kam gleich in ein Top-Team, an der Seite des zweifachen Weltmeisters Fernando Alonso. Ich erhielt ein siegfähiges Auto, und klar habe ich versucht, jeden Grand Prix zu gewinnen. Das liegt in der Natur des Racers. Aber man muss auch eine gewisse Ehrfurcht bewahren.»