Juan Manuel Correa: 10-Stunden-OP, Amputation droht
Juan Manuel Correa
Vor knapp einer Woche hat die Familie des US-Amerikaners Juan Manuel Correa berichtet: Ihr 20jähriger Sohn wird schrittweise aus dem künstlichen Koma geholt – der schlimm verletzte rechte Unterschenkel muss bald operiert werden, um unumkehrbare Schäden zu vermeiden. Die Familie damals: «Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit. Die grösste Aufmerksamkeit gilt jetzt nicht mehr den Lungen, sondern den schweren Beinverletzungen, die sich Juan Manuel in Belgien zugezogen hatte, dort notfallmässig operiert wurden, seither aber aufgrund der Lungenprobleme nicht weiter behandelt werden konnten. Juan Manuel ist vor allem deshalb aus dem künstlichen Koma geholt worden, um eine dringend notwendige, grosse Operation am rechten Unterschenkel auszuführen, andernfalls drohen unumkehrbare Schäden.»
Inzwischen wird klar, wie gravierend die Verletzungen des in Quito (Ecuador) geborenen Correa sind. Denn die Familie sagt in einer neuen Mitteilung, was alles auf Juan Manuel zukommt.
«Anfang dieser Woche ist Juan Manuel in ein anderes Londoner Spital verlegt worden, das sich auf orthopädische Eingriffe spezialisiert hat. Unsere Konzentration gilt nicht mehr den Lungen, sondern den Beinen. Juan Manuel ist bei vollem Bewusstsein, seine Lungen haben sich zum Glück schneller erholt als erwartet. Die Ärzte sind von den Fortschritten und dem starken Willen unseres Sohnes beeindruckt.»
«Auf Juan Manuel kommt am Sonntag, 29. September eine zehnstündige Operation zu, sie wird die Zukunft von Juan Manuel definieren. Erstmals seit dem Unfall in Belgien werden die Ärzte Zugang zu den schweren Verletzungen am rechten Unterschenkel erhalten. Sie werden die exakten Schäden an Schienbein, Fussgelenk und Fuss einschätzen können. Sie werden versuchen zu retten, was zu retten ist, und sie werden entfernen, was entfernt werden muss, um das Bein in den bestmöglichen Zustand zu versetzen. Diese Spezialisten sind die Besten ihres Fachs.»
«Die Verletzungen sind erheblich, die Operation ist sehr umfangreich. Die Ärzte haben Juan Manuel als Option vorgeschlagen, den Fuss zu amputieren. Er hat sich dagegen entschieden und für den langen Eingriff – mit allen Herausforderungen einer solchen Operation.»
Der grauenvolle Unfall in Belgien
Der französische Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert hat am 31. August sein Leben verloren. Auslöser der Tragödie war wohl Giuliano Alesi. Der Sohn des früheren GP-Stars Jean Alesi war wegen eines Reifenschadens von der Bahn abgekommen, trudelte auf die Bahn zurück, der dichtauf folgende Ralph Boschung musste abbremsen, der überraschte Hubert riss sich am Heck von Boschungs Wagen den Frontflügel ab, sein Arden-Renner krachte rechts in die Pistenbegrenzung, schleuderte auf die Fahrbahn zurück – direkt in den Weg des heranschiessenden Juan Manuel Correa. Für Hubert kam jede Hilfe zu spät, um 18.35 Uhr wurde er für tot erklärt.
Der in Ecuador geborene US-Amerikaner Correa, der sich beim fürchterlichen Unfall gravierende Beinbrüche sowie Verletzungen an der Wirbelsäule zugezogen hatte, wurde nach dem Eintreffen ins Krankenhaus operiert und am 5. September zur weiteren Behandlung nach Grossbritannien transportiert. Dann traten Komplikationen auf – der in Ecuador geborene Correa musste ins künstliche Koma versetzt werden.
Die Familie schrieb danach: «Mit der Zeit sind als Konsequenz des massiven Aufpralls in Belgien neue Komplikationen aufgetaucht. Nach seiner Ankunft in London wurde bei Juan Manuel ein so genanntes ‘Acute Respiratory Distress Syndrome’ diagnostiziert, dieses akute Lungenversagen ist nach Unfällen dieser Art nicht unüblich. Unser Sohn hat einen Atemstillstand erlitten. Juan Manuel liegt deshalb jetzt auf einer Intensivstation, die auf Lungenverletzungen spezialisiert ist. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und wird beatmet.»