Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jos über Max Verstappen: «Da ist wenig zu machen»

Von Mathias Brunner
​Ferrari hat nach der Sommerpause zugelegt, die Mercedes-Dominanz ist gebrochen. Aber Red Bull Racing-Honda kann noch nicht wie gewünscht mitmischen, wie Max Verstappens Vater Jos erkennt.

Max Verstappen hat zur alten Regelmässigkeit zurückgefunden: Dritter in Singapur, Vierter in Sotschi. Aber die jüngsten Rennen haben auch gezeigt: Ferrari hat deutlich zugelegt, Mercedes-Benz stagniert, und die Fortschritte von Red Bull Racing-Honda sind bei den jüngsten Rennen zu wenig gross gewesen, um vorne mitmischen zu können.

Der 107fache GP-Teilnehmer Jos Verstappen, Papa von Max Verstappen, sagt in der Sendung «Peptalk» von Ziggo Sport: «Wir sollten näher an Ferrari und Mercedes liegen, aber das ist nicht so einfach. In den WM-Läufen vor der Sommerpause lief es wunderbar, aber seither haben die Anderen zugelegt, wir etwas weniger. Max kann da wenig machen.»

«Wenn Max in der kommenden Saison ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden will, muss mehr kommen, beim Chassis und auch beim Motor. Natürlich arbeitet das Team auf Hochtouren, aber Verbesserungen lassen sich in der Formel 1 nicht im Handumdrehen einführen. Gemessen an den jüngsten Rennen liegen wir um rund eine halbe Sekunde hinten.»

Der 47-Jährige weiter: «Wir haben noch immer den Anspruch, dass wir die Lücke zur Spitze schliessen. Aber das ist nicht einfach. Wir werden sehr hart arbeiten müssen.»

Wo steht Red Bull Racing-Honda gemäss Max Verstappen? «Das variiert ständig, von Rennstrecke zu Rennstrecke. Manchmal sind wir in langsamen und mittelschnellen Kurven besser, manchmal sind sie es. Wir fahren unterschiedliche Flügeleinstellungen, also ist das im ständigen Wandel, das gilt auch für schnelle Bögen. Das macht den Vergleich sehr schwierig.»

Honda Racing F1 bestätigte vor dem Grand-Prix-Wochenende auf dem Olympia-Gelände von Sotschi, dass alle vier Fahrer strafversetzt werden müssen. Die Japaner teilten mit: «Vor dem Hintergrund unserer Einteilung der Antriebs-Einheiten für den Rest der Saison haben wir uns dazu entschlossen – alle Fahrer erhalten einen frischen Motor der Spezifikation 4.»

Da Daniil Kvyat schon zu einem früheren Zeitpunkt einen neuen Motor erhielt, fällt er aus dem normalen Rhythmus: Ausgerechnet zu seinem Heimrennen musste im Auto des Russen alles bis auf die Batterie ersetzt werden. Damit musste er nach hinten. Max Verstappen und Alex Albon (Red Bull Racing) sowie Pierre Gasly (Toro Rosso) erhielten alle eine Strafversetzung um fünf Ränge.

Hatte Honda nicht in Belgien (Kvyat) und Italien (Verstappen, Albon, Gasly) Spezifikation zum Renneinsatz gebracht? Wieso also schon wieder frische Motoren?

Der Hintergrund ist nicht etwa Sorge um die in Spa-Francorchamps und Monza gebrachten Aggregate. Die Denke ist vielmehr, dass die Honda-Fahrer beim Honda-Heimrennen in Suzuka mit frischen Motoren antreten können. Entsprechende Strafversetzungen sollten in Russland abgesessen werden, auf einer Strecke, wo ohnehin gut überholt werden kann. Was Verstappen und Alex Albon bewiesen haben: Der Niederländer wurde von Startplatz 9 Vierter, der Thai-Brite fuhr von hinten auf den fünften Rang nach vorne.

Mit einem weiteren frischen Motor sollten dann alle Fahrer bis zum Finale von Abu Dhabi genügend Motorteile haben, um nicht mehr bestraft werden zu müssen. Max steht damit bei seinem fünften Verbrennungsmotor des Jahres (die Fahrer von Mercedes und Ferrari brauchen nur drei), Kvyat und Gasly haben gar den sechsten und siebten Motor im Wagen.

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