Haas-Teamchef Günther Steiner: Erschreckende Bilanz
Der Formel-1-Rennstall des US-amerikanischen Unternehmers Gene Haas steckt in einer Flaute: Aus den sechs vergangenen WM-Läufen konnte nur ein neunter Platz geholt werden, mit Kevin Magnussen in Russland. Haas – 2018 noch auf dem tollen fünften WM-Rang – ist in der laufenden Meisterschaft Zweitletzter, nur Williams ist noch schlechter.
Die US-Amerikaner unter der Leitung des Südtirolers Günther Steiner bringen es einfach nicht zustande, die 2019er Reifen konstant zum Arbeiten zu bringen. Das Potenzial wäre da: Wenn die Walzen wie gewünscht haften, können sich Magnussen und Romain Grosjean im Mittelfeld behaupten.
In Suzuka das alte Lied, wieder Schwierigkeiten mit dem schwarzen Gold. Günther Steiner muss eine erschreckende Zwischenbilanz ziehen: «Wir haben keine kurzfristige Lösung für unser Problem. Wir wissen, wo wir stehen und warum wir dort stehen, aber das Problem zu lösen, das ist eine ganz andere Sache. Ich weiss nicht, ob wir das in diesem Jahr noch regelmässig in den Griff bekommen.»
«Wir haben ohnehin nur noch vier Rennen. Es wäre schön, den einen oder anderen guten Tag zu haben. Ich kann leider nicht sagen: Zum nächsten Rennen bringen wir ein Update, das unsere Schwierigkeiten auf einen Schlag aus der Welt schafft.»
«Wir sind vielmehr am Punkt, an welchem wir sagen: Wir müssen sicherstellen, dass dies 2020 nicht noch einmal passiert. Denn es verzehrt uns.»
Der Genfer Grosjean und der Däne Magnussen hatten auf der japanischen Traditionsstrecke von Suzuka ein bekanntes Problem: Die Reifen sind schwierig ins beste Betriebsfenster zu bringen, und es ist noch schwieriger, sie dort auch zu halten. Günther Steiner wirkt fast ein wenig resigniert: «Du gehst in ein Rennen, und du weisst genau, dass du früher oder später diese Probleme haben wirst. Wir bringen einfach nicht genug Hitze in diesen Reifen.»
«Wenn uns etwa beim Überholen die blauen Flaggen gezeigt werden, und die Fahrer gehen vom Gas, dann kühlen die Reifen schnell aus, Kevin und Romain bringen sie nicht wieder zurück in den besten Temperaturbereich. Ich weiss, das klingt so einfach, dass sich die Leute sagen werden: ‘Wie kann es so schwierig sein, dafür eine Lösung zu finden?’ Aber so ist es.»
«In der Qualifikation können wir diese Probleme kaschieren und auf eine schnelle Runde die Walzen auf Temperatur halten. Aber wir schaffen das nicht über einen längeren Zeitraum.»