Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Eddie Irvine (Ferrari): Leclerc besser als Verstappen

Von Mathias Brunner
Eddie Irvine

Eddie Irvine

​1999 wäre Eddie Irvine mit Ferrari fast Weltmeister geworden. Ende 2002 hat der Nordire die Formel 1 verlassen, seine kontroversen Ansichten hat er behalten. So sagt er jetzt: «Leclerc ist besser als Verstappen.»

Es ist ruhig geworden um Eddie Irvine. Bei Formel-1-Rennen lässt sich der 53jährige Nordire kaum mehr blicken. Zwischendurch gibt er Interviews und haut wieder einen raus, so wie wir das früher vom Ferrari- und Jaguar-Fahrer gewohnt waren. So wie auch jetzt beim «Festival dello Sport», organisiert von der grössten italienischen Sportzeitung, der Gazzetta dello Sport. Die Veranstaltung fand vom 10.–13. Oktober in Trient statt, also während des GP-Wochenendes von Suzuka. Zahlreiche Gäste standen im Auditorium Santa Chiara Rede und Antwort.

Der vierfache GP-Sieger Irvine wurde in Norditalien auf die junge Formel-1-Generation angesprochen. Der 146fache GP-Teilnehmer Irvine findet: «Für mich besteht da kein Zweifel. Charles Leclerc ist der bessere Rennfahrer als Max Verstappen, viel, viel besser. Er hat vier Pole-Positions in Serie herausgefahren, und er hatte mit dem Ferrari nicht mal das beste Auto. Entschuldigung, Ferrari!»

«Verstappen macht nach einigen Jahren Formel 1 noch immer dumme Fehler. Die Fehlerquote bei Leclerc ist geringer. Und er hätte viel mehr gewinnen können als nur die Rennen in Belgien und Italien.»

«Wie sich Charles in Monza gegen Lewis Hamilton verteidigt hat, das war schlichtweg verrückt – vielleicht nicht hundertprozentig reglementskonform, aber unfassbar anzusehen. Charles Leclerc ist sehr clever und ein grosses Talent, zudem ein harter Arbeiter. Ich erkenne in Leclerc mehr Potenzial als in Verstappen.»

Irvine erinnert sich gerne an seine Zeit bei Ferrari an der Seite von Michael Schumacher zurück: «Wir hatten eine klare Arbeitsaufteilung damals mit Teamchef Jean Todt, Technikchef Ross Brawn, den Renningenieuren und uns Fahrern. Wir haben alle sehr hart und zu viel gearbeitet! 2000 hat es Michael nach fünf Anläufen endlich geschafft, den Fahrer-WM-Titel zu holen. Im Jahr zuvor habe ich das knapp verpasst, aber wir holten den Konstrukteurs-Pokal. Dann begann eine tolle Erfolgsserie, das Ergebnis sehr, sehr harter Arbeit.»

«Michael war ein unfassbarer Fahrer, einfach zu gut für mich. Er glänzte vor allem in schnellen Kurven. Ich war in den langsamen Passagen nicht so schlecht. Ich lernte, wie ich in Highspeed-Bögen zulegen muss, und er hat sich sehr genau angesehen, was ich in den langsamen Kurven so machte.»

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