Ross Brawn über WM 2021: Brutale Strafe in Sicht
Ross Brawn und Nikolas Tombazis in Austin
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal hat uns vor kurzem Peter-Paul Christ aus Berlin geschrieben: «Ihr habt im Detail beschrieben, wie die Autos ab 2021 aussehen sollen und wie der Kostendeckel definiert ist. Haben sich die Herren in Austin darüber geäussert, was passiert, wenn sich ein Team nicht an diese Obergrenze hält?»
Ross Brawn hat hier in Texas klargemacht: «Dieses Reglement hat Zähne und Klauen. Grundsätzlich ist es so – Finanzregeln sind für mich unerlässlich, um die Zukunft der Formel 1 sicherzustellen. Wir haben in den vergangenen Jahren ein paar Anläufe genommen, aber so richtig geklappt hat das nicht. Das war eine Selbsteinschränkung unter Ehrenmännern, leider gibt es aber im Fahrerlager nicht so viele davon.»
«Der grosse Unterschied zu damals – erstmals ist die Finanzseite Teil des Reglements. Das gibt uns die Möglichkeit, für einen Bruch der Finanzregeln eine Strafe zu verhängen. Wie streng diese Strafe ausfällt, das hängt von der Art des Vergehens ab. Kommen wir einem Betrug auf die Schliche, dann wird der entsprechende Rennstall seine. WM verlieren, das ist wirklich sehr ernsthaft.»
Anders gesagt: Wird hier betrogen, dann fliegt dieser Rennstall aus der WM-Wertung.
Ross Brawn weiter: «Wir haben innerhalb der FIA und auch bei der Formel 1 sehr kluge Finanzexperten. Und wir haben uns Hilfe von ausserhalb des Sports geholt, wie etwa von Deloitte. Sie haben in Sachen Sportfinanzierung im American Football viel Erfahrung. Und ihre Arbeit dort hat sich bezahlt gemacht.»
«Unsere Regeln sind durchdacht, aber sie werden sich weiterentwickeln, so wie alle Reglemente. Ich gehe davon aus, dass die eine oder andere Herausforderung auf uns zukommen wird. Aber es war höchste Eisenbahn, die Kosten der Formel 1 endlich in den Griff zu bekommen. Die Kosten sind explodiert, so konnte das nicht weitergehen.»