Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

FP3 Austin: Verstappen top, Leclerc im Technik-Pech

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen gab im FP3 das Tempo vor

Max Verstappen gab im FP3 das Tempo vor

Im dritten freien Training auf dem Circuit of the Americas war Red Bull Racing-Star Max Verstappen der Schnellste. Ferrari-Talent Charles Leclerc kämpfte derweil mit technischen Problemen.

Die unliebsamen Bodenwellen des Circuit of the Americas hatten sich über Nacht natürlich nicht verändert, immerhin durften die GP-Stars die letzte freie Trainingsstunde am Samstagmorgen bei deutlich wärmeren Bedingungen in Angriff nehmen als noch das erste freie Training Tags zuvor. Die Aussentemperatur betrug angenehme 18 Grad Celsius, die Strecke hatte sich auf über 25 Grad Celsius aufgeheizt, als Lando Norris als Erster die Box verliess.

Der McLaren-Rookie hielt am Ende der Boxengasse für einen Übungsstart an, weshalb Haas-Pilot Kevin Magnussen der Erste war, der sich auf der Piste zeigte. Dort blieb der Däne nicht lange alleine, neben Norris rückten auch Daniil Kvyat im Toro Rosso-Renner, sein Red Bull Racing-Nachfolger Alex Albon und Magnussens Teamkollege Romain Grosjean gleich zu Beginn der Session aus.

Pierre Gasly, Daniel Ricciardo und Max Verstappen taten es den ersten Fahrern auf der Bahn gleich und auch Nico Hülkenberg machte sich auf, als die Ersten wieder an die Box abbogen. Nach den ersten fünf Minuten hatten erst elf der 20 WM-Teilnehmer eine Installationsrunde gedreht und bald wurde es kurzzeitig ruhig am Circuit of the Americas.

Schliesslich durchbrach Grosjean die Stille. Der Genfer hatte die Strecke nicht lange für sich, denn auch Robert Kubica und Valtteri Bottas gesellten sich zu ihm. Kurz vor Ablauf der ersten Viertelstunde verliessen auch die beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Sebastian Vettel erstmals die Box. Grosjean war der Erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess – eine Viertelstunde nach Beginn der Session legte er nach einer unsauberen Runde eine 1:36,579 min vor.

Charles Leclerc im Pech

Kurz darauf wurde das Feld mittels virtuellem Safety-Car eingebremst, weil Leclerc seinen Ferrari am Streckenrand abstellen musste. «Da stimmt etwas nicht mit meinem Motor», klagte der Monegasse über Funk, bevor er das Cockpit verliess und zu Fuss an die Box zurückkehrte. Der 22-Jährige hatte bereits im ersten Training ein Problem mit der Gasannahme bekundet.

Bald durfte die Konkurrenz wieder Gas geben und es dauerte nicht lange, bis Grosjean von der Spitze verdrängt wurde. Während Lewis Hamilton seinen ersten Umlauf absolvierte setzte sich Kimi Räikkönen mit 1:36,076 min an die Spitze, nur um ,kurz darauf von Vettel mit 1:34,733 min verdrängt zu werden. An diese Zeit kam auch Hamilton vorerst nicht heran, dem Briten fehlte allerdings weniger als eine Zehntel auf die Bestmarke.

Sein Teamkollege Bottas schaffte, was dem WM-Leader nicht auf Anhieb gelang: Er legte mit 1:34,558 min eine neue Messlatte für den Rest des Feldes. Vettel nahm die Herausforderung an und konterte erfolgreich mit 1:34,441 min. Auch Hamilton gab weiter Gas, musste vorerst aber vorerst mit der dritten Position Vorlieb nehmen.

Kurz vor Halbzeit wagte auch Verstappen auf frischen Reifen der weichen Sorte einen Angriff auf die Bestzeit, die Vettel noch während des schnellen Versuchs des Niederländers auf 1:34,339 min verbesserte – was allerdings wieder gestrichen wurde, weil er die Streckengrenzen nicht beachtet hatte. Verstappen blieb somit nur 17 Tausendstel langsamer als der vierfache Champion, der die Wertung nach 30 Minuten vor Verstappen, Bottas, Hamilton, Hülkenberg, Pierre Gasly, Carlos Sainz, Magnussen, Norris und Grosjean anführte.

Räikkönen, Lance Stroll, Kvyat, Antonio Giovinazzi, George Russell, Kubica, Sergio Pérez, Alex Albon, Daniel Ricciardo und Leclerc folgten auf den weiteren Positionen. Letzterer musste sich gedulden, bis sein gestrandeter Renner zur Box der Roten zurückgebracht wurde. Auf der Strecke gab Verstappen weiter Gas und schaffte mit 1:34,186 min eine neue Bestzeit.

Starke Runde von Lando Norris im McLaren

Während Vettel daraufhin an die Box verschwand, rückte Verstappen nach einem kurzen Besuch gleich wieder aus, aber er konnte sich nicht verbessern – im Gegensatz zu Bottas, der ihn mit 1:33,904 min auf die zweite Position verwies. 15 Minuten vor dem Ende der Session führte der Finne die Wertung vor Verstappen, Vettel, Albon, Hamilton, Hülkenberg, Gasly, Sainz, Magnussen, Ricciardo, Norris, Grosjean, Räikkönen, Stroll, Kvyat, Giovinazzi, Russell, Kubica, Pérez und Leclerc an. Letzterer hatte sich seit seinem Stopp auf der Piste nicht mehr gezeigt.

Doch dabei blieb es natürlich nicht, denn Vettel gesellte sich erneut zu den Fahrern, die auf der Piste unterwegs waren, und schaffte die 5,513 km in 1:33,523 min. Auch Verstappen startete in den letzten zehn Minuten noch eine Zeitenjagd und war dabei erfolgreich: Mit 1:.33,305 min schaffte er die bis dato schnellste Runde.

Für hochgezogene Augenbrauen sorgte auch Norris, der sich mit einer halben Sekunde Rückstand auf Verstappens Spitzenzeit direkt hinter Vettel und noch vor dem Mercedes-Duo Bottas und Hamilton auf der dritten Position einreihte. «Das war eine gute Runde, aber es ist nur ein freies Training», kommentierte Zak Brown im Live-TV-Interview mit Sky Sports F1 trocken. Und GP-Veteran und TV-Experte Anthony Davidson erklärte: «Ich bin mir sicher, dass wir noch nicht das ganze Potenzial der Top-Teams gesehen haben.»

An der Spitze änderte sich nichts mehr, Verstappen durfte sich über die FP3-Bestzeit vor Vettel und Norris freuen. Bottas, Hamilton, Albon, Sainz, Räikkönen, Gasly und Ricciardo komplettierten die Top-10. Hülkenberg, Stroll, Grosjean, Kvyat, Magnussen, Giovinazzi, Russell, Kubica, Pérez und Leclerc folgten auf den weiteren Rängen.

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