Lewis Hamilton (1.): «Die Wellen erzeugen Kopfweh»
Lewis Hamilton
Die Ausgangslage vor dem sechsten WM-Titel von Lewis Hamilton ist einfach: Sein Stallgefährte Valtteri Bottas muss in Texas siegen, wenn er sich eine minimale Titelchance bewahren will. Gleichzeitig muss er darauf hoffen, dass Hamilton ein so unterdurchschnittliches Ergebnis einfährt wie in Hockenheim, damals wurde der Engländer nur Neunter. Schaffte Lewis einen achten Rang oder besser, dann ist das Titelrennen gelaufen.
Aber Hamilton will an all das nicht denken. Er denkt nur daran, wie er auf dem Circuit of the Americas am Samstag seine 88. Pole-Position im GP-Sport einfahren kann und am Sonntag seinen 84. Sieg, es wäre der siebte in den USA.
Der Champion sagt: «Zunächst mal bin ich froh, dass wir ein wenig Sonne zu Gesicht bekommen haben. Aber es ist recht kühl, das macht die Arbeit mit den Reifen noch schwieriger. Im ersten Training hatte ich die Möglichkeit, die 2020er Prototypen-Reifen von Pirelli zu probieren. Die zweiten 90 Minuten fühlten sich eher an wie ein normales Training.»
«Es lief eigentlich recht gut. Austin ist kein Kurs wie jeder andere, du kannst an einigen Stellen recht weit von der Bahn weghobeln, etwa in den Kurven 9 oder 19, klar wird dir danach die Zeit gestrichen, mir ist das auch einige Male passiert. Aber das ist keine Sache.»
Was sagt Hamilton über die Pistenwellen? «Das hier ist die welligste aller Rennstrecken, mit Abstand. Nach dem ersten Training habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich hatte Mega-Kopfweh. Ich habe schon ein paar Mal gesagt – Wellen geben einer Piste einen gewissen Charakter. Ich bin also kein Fan ganz glatter Strecken. Aber das hier ist ein wenig zu viel. Mit diesen Wagen haben wir so gut wie keine Federwege. Dein Hintern sitzt auf dem Boden. Die Wirbelsäule nimmt die ganzen Schläge auf. Ich musste mich nach dem ersten Training hinlegen, weil mir unwohl war.»
«Wir haben dann vor dem zweiten Training am Wagen gearbeitet, da war das ein wenig besser. Nochmals – ich finde Buckel und Wellen normalerweise okay, da bist du als Fahrer auch gefordert, etwa, indem du den Bremspunkt anders setzen musst. Aber das hier ist Hardcore.»
«Wenn du Bordaufnahmen der Ferrari siehst: Die segeln einfach über die Wellen. Ich weiss nicht, ob die andere Federn verwenden oder die Autos eine andere Bodenfreiheit haben, aber das sieht viel gutmütiger aus. Wir müssen damit leben – ich überlege, mir ein Kissen unter den Hintern zu stopfen!»