Renault handelt: Trennung von Aerodynamik-Chef
Der Renault der Zukunft
Renault wollte in der Formel-1-Saison 2019 den vierten WM-Platz hinter den Top-Teams festigen und anfangen, Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing auf den Wecker zu gehen, idealerweise in Form von Podesträngen. Aber das ist nicht passiert. McLaren wird mit grosser Wahrscheinlichkeit WM-Vierter, und nur ein wirklich chaotischer Grand Prix würde die Weichen zu einem Podestplatz stellen. Das beste Saisonergebnis der Gelben 2019: Rang 4 von Daniel Ricciardo in Monza.
Renault-Teamchef Cyril Abiteboul mit Blick auf die bisherige Saison zwar: «Es war ein Auf und Ab, wir haben in einer Reihe von Fällen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht die Ergebnisse geholt, die wir hätten erreichen können. Manchmal war es unsere Schuld, manchmal waren es externe Faktoren, die dazu geführt haben.»
Gleichzeitig betont der Pariser: «Es ist klar, welche Fortschritte wir beim Motor machen konnten. Wir waren in Montreal, Spa und Monza konkurrenzfähig, damit haben wir klar demonstriert, dass wir auf Power-Strecken gut unterwegs sind.» Er weiss aber auch: «Die Schwächen des Autos sind aber noch immer vorhanden – deshalb bin ich auch nicht euphorisch.»
Die Disqualifikation von Japan (Verwendung unerlaubter Fahrhilfe, in Form einer Brembalance-Verstellung) hat nicht geholfen.
Abiteboul musste etwas tun. Renault trennt sich mit sofortiger Wirkung von Aerodynamik-Chef Pierre Machin – im gegenseitigen Verständnis, wie das Team betont. Neuer Leiter der Aero-Abteilung wird Dirk de Beer. Der Südafrikaner kam vor zwanzig Jahren beim Rennwagenhersteller Swift in die Formel 1, von 2008 bis 2013 arbeitete er bei Lotus (also im heutigen Renault-Sitz Enstone), von 2013 bis 2017 bei Ferrari, danach bei Williams. Ende Mai 2018 trennte sich Williams von de Beer, seither war er ohne Formel-1-Job.
Renault teilt mit: «Dirk de Beer wird einen stellvertretenden Aero-Chef zur Seite gestellt erhalten, der von einem anderen Team kommt. Bis dahin übernimmt Vince Todd interemistisch diese Rolle.»
James Rodgers, derzeit für Erforschung von Konzepten über die folgende Saison hinaus verantwortlich (wie das 2021er Auto, siehe Grafik), wird die Mannschaft von de Beer verstärken.