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Pierre Gasly (AlphaTauri): Ein Panda als Haustier

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Der Franzose Pierre Gasly (Scuderia AlphaTauri) sitzt wegen der Coronakrise noch immer in den Vereinigten Arabischen Emiraten fest. In Dubai hat der WM-Siebte von 2019 Fragen der Fans beantwortet.

Für die halbe Weltbevölkerung gilt Zuhausebleiben, aber für viele Menschen sind das nicht die gewohnten vier Wände: AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly befindet sich noch immer in Dubai. Der 24jährige Franzose erklärt dazu: «Zunächst beschlossen mein Trainer Pyry Salmela und ich, noch ein wenig in Melbourne zu bleiben, weil die Lage dort ruhiger zu sein schien als in Europa. Dann aber haben sich auch in Australien die Verhältnisse rapide geändert. Also haben wir uns auf den Weg nach Dubai gemacht.»

Eigentlich wollte der 24jährige Franzose die arabische Drehscheibe als Boxenstopp Richtung Frankreich oder Italien nutzen. Aber aus Tagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind inzwischen Wochen geworden. Gasly weiter: «Die Lage in Italien, wo ich und mein Team zuhause sind, und in Rouen, wo meine Eltern wohnen, wurde immer dramatischer. Vor diesem Hintergrund waren wir der Ansicht, es ist wenig ratsam, nach Europa zurückzukehren.»

Aus Dubai hat sich der WM-Siebte von 2019 auf dem YouTube-Kanal von AlphaTauri bei den Fans gemeldet. Sehr viele Fragen kreisten dabei um seinen Alltag in Arabien und seine Gewohnheiten, was Training und Nahrung angeht. «Es geht mir gut, es mangelt mir hier an fast nichts, selbst wenn wir in diesen Zeiten natürlich lieber zuhause wären.»

Der 47fache GP-Teilnehmer Gasly sagt: «Pyry und ich haben uns dazu entschlossen, diesen Lockdown in ein Trainingslager zu verwandeln. Will heissen – wir arbeiten hart und wir ernähren uns sehr gesund. Ich glaube, nie in meinem Leben habe ich genauer auf meine Ernährung geachtet.»

«Wir essen sehr viel Gemüse, dafür haben wir Kohlehydrate und Zucker heruntergeschraubt. Um genau zu sein, nehme ich so gut wie keinen Zucker mehr zu mir. Ein paar Snacks bleiben erlaubt, damit du am Abend keinen Heisshunger entwickelst. Pyry hat sich als erstklassiger Koch erwiesen und tischt die verblüffendsten Mahlzeiten auf. Ich gehe ihm ab und an zur Hand.»

«Gesund zu essen, tut mir gut, denn wenn du in Italien lebst und eine italienische Freundin hast, kommst du natürlich um die italienische Küche nicht herum und das kann auf die Hüften gehen. Tiramisu ist mein absolutes Lieblingsdessert.»

«In Sachen Training arbeiten wir an sechs Tagen die Woche, ein Tag ist dann jeweils frei. Wir haben das Programm geteilt – eine Hälfte Herz/Kreislauf, eine Hälfte Kraft. Ich laufe viel oder fahre Rad.»

Derzeit arbeiten sich Millionen von Menschen im Lockdown durch ihre Lieblingsserien, oder sie verbringen die Zeit mit Videospielen – was läuft da bei AlphaTauri-Fahrer Gasly? «Ich gucke Serien wie Ozark, das ist eine Krimireihe von Netflix, oder ich spiele «Call of Duty» auf der PlayStation. Ich verbringe aber vor allem viel Zeit, mit meiner Familie und meinen Freunden zu telefonieren.»

An Sim-Rennen wie seine Formel-1-Kollegen kann Gasly zu seinem grossen Bedauern nicht teilnehmen. «Zuhause in Italien sitze ich die ganze Zeit im Rennsimulator. Hier in Dubai jedoch habe ich lediglich eine einfache Spielkonsole, darauf spiele ich Anderes als Formel 1. Das offizielle Formel-1-Spiel lege ich oft ein, aber eben nur dann, wenn ich daheim bin. Das ist der einzige Nachteil vom Lockdown hier.»

Ein Fan möchte gerne wissen, was aus Pierre Gasly geworden wäre, wenn er kein Rennfahrer wäre. Gasly schmunzelt: «Sport lag mir immer im Blut. Ich begann mit Eishockey, da war ich drei Jahre alt. Zwei Jahre später entdeckte ich den Fussball und spielte, bis ich elf war. Ich schätze, ich hätte versucht, Fussballspieler zu werden. Abgesehen vom Sport bin ich kreativ – ich mag Architektur und Design, in der Schule hat mich auch Wirtschaft sehr interessiert. Also wäre ich vielleicht in einem Beruf aus diesen Bereichen gelandet. Was ich auch weiss: Wenn ich eines Tages nicht mehr Rennen fahre, dann will ich viel von der Welt entdecken, weil mir so viel Verschiedenes interessiert.»

Kuriose Frage von «londonbird»: «Pierre, willst du dir noch immer einen Panda zulegen?» Huch, ist uns da etwas entgangen? Gasly lacht: «Ich habe mich da wirklich mal erkundigt, aber so wie es aussieht, wird das so bald nicht passieren! Ernsthaft, ich mag diese Tiere sehr und könnte mir vorstellen, in einem Zoo ein besonderes Gehege für solche Tiere zu eröffnen. Pandas sind meine Lieblingstiere. Als ich in Japan in der Super Formula gefahren bin, habe ich einige Einrichtungen besucht, wo du diesen Tieren näherkommen kannst. Ich finde sie spannend und drollig.»

Mathilde will wissen: «Welches wäre für dich die ideale Rennstrecke, bei welchem Wetter würdest du fahren wollen und mit welchem Wagen?»

Gasly sagt: «Die Piste müsste nahe bei meinem Zuhause liegen, so dass ich dort jeden Tag fahren kann. Und dann würde ich meine Lieblingskurven zu einer Strecke zusammensetzen – also mit Elementen aus Monaco, Spa-Francorchamps, Suzuka, Budapest, Silverstone, Singapur. Das Problem ist, dass ich zu viele Passagen mag, der Kurs würde wohl ziemlich lang! Als Wetter würde ich regnerisch wählen, weil die Autos auf feuchter oder nasser Bahn schwieriger zu fahren sind. Ich bin in der Normandie aufgewachsen, da ist man solches Wetter gewohnt. Wenn es um reine Leistungsfähigkeit geht, würde ich meinen aktuellen Rennwagen wählen. Aber ich würde liebend gerne mal einen GP-Renner aus den 70er oder 80er Jahren fahren.»

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