Christian Horner: Kein Problem mit WM-Stress
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Viele Fahrerlager-Dauergäste beschwerten sich, als der jüngste Kalenderentwurf der Formel-1-Verantwortlichen durchsickerte. Denn dieser sieht nicht nur gleich mehrmals drei Rennen in Folge vor. Nach den Europa-Runden sind sogar vier Rennen an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden geplant. Das ist nicht nur ein hartes Stück Arbeit, es bedeutet auch für viele Teammitglieder, dass sie vier bis fünf Wochen am Stück nicht zuhause sein werden.
Für Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist die Aussicht auf einen solchen Einsatz nicht das Ende der Welt. Er sagt im Gespräch mit The Race: «Wir alle haben gerade zweieinhalb Monate zuhause verbracht, deshalb denke ich, dass es nicht das Schlimmste ist, wenn man vier oder fünf Wochen auf Achse ist, wenn man damit eine WM auf die Beine stellen kann. Letztlich sind wir doch alle Racer.»
Ausserdem glaube er ohnehin nicht, dass es soweit kommen werde, betont der Brite. «Die Situation verändert sich stetig und deshalb ist man auch beim WM-Kalender derzeit sehr flexibel, denn für die Europa-Runden sind Geisterrennen vorgesehen. Das ist praktisch so, als würde man eine Teststrecke mieten.»
Horner ist denn auch optimistisch, was sein Heimrennen in Silverstone angeht – obwohl die Regierung beschlossen hat, ab 8. Juni für alle Einreisenden eine 14-tägige Quarantäne vorzuschreiben. Für den Sport sind derzeit keine Ausnahmen geplant. Aber der Red Bull Racing-Teamchef bleibt dennoch gelassen. «Vielleicht werden wir später als geplant in Silverstone fahren, und ich hoffe auch, dass sich die Lage weiter verbessern wird.»
«Ganz ehrlich, wir werden ohnehin überall, wo wir hinkommen, ausgiebig testen, derzeit sprechen wir davon, dass alle zwei Tage Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Es wird also viele Daten über das F1-Personal geben», hält Horner fest, und stellt klar: «Grossbritannien liegt in der Entwicklung der Pandemie etwas hinter dem Rest von Europa zurück, aber ich hoffe, dass sich die Situation verbessern wird. Sie wird alle drei Wochen neu bewertet. Wenn die Zahlen sinken, könnten diese Bestimmungen auch wieder gelockert werden.»
In Grossbritannien liegen die Zahlen der Covid-19-Neuansteckungen deutlich über dem Niveau der restlichen europäischen Länder. Am gestrigen Samstag kamen fast 3000 neue Fälle und 282 neue Todesopfer hinzu, die Gesamtzahl der positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getesteten Personen beläuft sich auf mehr als 250.000. Nur in Amerika, Brasilien, Russland und Spanien sind es noch mehr.
Formel-1-Kalenderentwurf 2020
5. Juli: Spielberg (A)
12. Juli: Spielberg (A)
26. Juli: Silverstone (GB), Hockenheim (D) oder Budapest (H)
2. August: Silverstone (GB), Hockenheim (D) oder Budapest (H)
9. August: Silverstone (GB), Hockenheim (D) oder Budapest (H)
23. August: Barcelona (E)
30. August: Spa-Francorchamps (B)
6. September: Monza (I)
20. September: Baku (AZ)
27. September: Sotschi (RUS)
4. Oktober: Shanghai (RC)
11. Oktober: Suzuka (J)
25. Oktober: Austin (USA)
1. November: Mexiko-Stadt (MEX)
8. November: São Paulo (BR)
22. November: Hanoi (VN)
29. November: Sakhir (BRN)
6. Dezember: Sakhir (BRN)
13. Dezember: Abu Dhabi (UAE)