Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sieger Max Verstappen warnt: «Nicht lockerlassen!»

Von Mathias Brunner
Gruppenfoto der siegreichen Red Bull Racing-Honda-Mannschaft

Gruppenfoto der siegreichen Red Bull Racing-Honda-Mannschaft

Nach dem Crash mit Lewis Hamilton in England und Ernüchterung in Ungarn ist Max Verstappen wieder auf Kurs: Platz 1 in Belgien, Platz 1 in den Niederlanden. Aber Max warn: «Wir dürfen jetzt nicht lockerlassen!»

Ein Blick in die WM-Tabelle zeigt: Von den vergangenen sieben WM-Läufen hat Max Verstappen fünf gewonnen, Weltmeister Lewis Hamilton nur eines. Aber gemäss Zandvoort-Sieger Verstappen sagen Zahlen nur die halbe Wahrheit.

Verstappen war mit zwei schwierigen Rennen hinter sich aus der Sommerpause gekommen. In England wurde er von Lewis Hamilton von der Bahn gerempelt und fand sich im Krankenhaus wieder, in Ungarn wurde er in die von Valtteri Bottas ausgelöste Startkollision verwickelt und konnte mit stark beschädigtem Rennwagen nur einen neunten Platz herausholen.

Nach den Formel-1-Ferien läuft es wieder rund: Tolle Quali-Runde in Spa-Francorchamps, die bei der sonntäglichen Sintflut letztlich den Sieg bedeuten sollte; Sieg nun auch beim Heimrennen in Zandvoort.

Aber Max Verstappen ist zu lange im Geschäft, um sich von der Euphorie seiner Fans auf Wolke 7 tragen zu lassen. Der Red Bull Racing-Star weiss: Es kommen Rennstrecken, auf welchen Mercedes extrem stark sein wird.

Daher betont Max am Sonntagabend an der Nordsee: «Mercedes hatte in Silverstone ein ganz schnelles Auto, und auf dem Hungaroring waren sie konkurrenzfähiger als wir. Das hätte sich in einem normalen Grand Prix auch gezeigt, aber dann ging es in Ungarn drunter und drüber. Ich halte mich nicht an Zahlen, ich halte mich an den Speed, den ich auf der Rennstrecke erkenne.»

«In der Sommerpause habe ich mir gedacht: ‘Wir müssen Speed zulegen, wenn wir weiterhin an den Titel denken wollen. Sonst geraten wir ins Hintertreffen.’ Und nach der Sommerpause haben wir gute Leistungen gezeigt. Aber jetzt dürfen wir nicht lockerlassen! Da muss noch mehr kommen.»

«Wir müssen voll auf dem Gas bleiben und weitere neue Teile ans Auto bringen. Denn es kommen noch ganz verschiedene Arten von Rennstrecken auf uns zu.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner glaubt fest daran, dass weitere Entwicklung des 2021er Autos die Arbeit am 2022er Wagen nicht kompromittieren wird: «Es liegt in unserer Natur, dass wir keine Saison sausen lassen. Gewiss, wir arbeiten unter dem Budgedeckel, das macht unser Leben komplizierter. Aber ich kenne unsere Truppe. Wir haben in diesem Jahr eine fantastische Gelegenheit, und wenn unsere Truppe die Ärmel ein wenig höher krempeln und ein paar Stunden länger arbeiten muss, um unsere Chancen zu wahren, dann wird das jeder hier ohne zu zögern tun.»

Was Max Verstappen besonders freut: «Mercedes versuchte heute, uns das Leben so schwer als möglich zu machen, aber wir hatten auf alles eine Antwort. Jeder in unserer Mannschaft darf auf sich wirklich stolz sein.»

Als Verstappen den Mercedes-Fahrer Bottas überholen musste, hielten viele Fans den Atem an. Wie breit würde der Finne seinen Rennwagen machen? Max ganz cool: «Valtteri ist ein fairer Racer, hart, aber immer korrekt, also hatte ich kein schlechtes Gefühl, als ich ihn vor mir erblickte. Klar wusste ich, dass dies ein kritischer Moment im Rennen ist und dass ich schnell an ihm vorbei musste. Aber ich sah, dass er Mühe mit seinen Reifen hatte. Beim ersten Versuch hat es nicht geklappt, aber dann lag ich in der Kurvenkombination von 11 und 12 schon ganz dicht in seinem Windschatten, und letztlich war es leicht, an ihm vorbei zu gehen. Alles okay.»

Das erste GP-Wochenende in den Niederlanden nach 36 Jahren ist ein voller Erfolg gewesen. Wir haben die Tifosi in Monza erlebt, die Samba-Trommeln auf den Tribünen von Interlagos, die rennverrückten Mexikaner und Mansellmania in Silverstone. Das Abschlusswort überlassen wir WM-Leader Max Verstappen, der das sehr schön auf den Punkt bringt: «So etwas wie diese Menge hier in Zandvoort, das hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen.»

Niederlande-GP, Zandvoort

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:27,56,341h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +24,361 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +54,942
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1 Runde
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +2 Runden
15. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, +2 Runden
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Motordefekt)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Hydraulik)

WM-Stand nach 13 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 224.5 Punkte
2. Hamilton 221.5 Punkte
3. Bottas 123
4. Norris 114
5. Pérez 108
5. Leclerc 92
7. Sainz 89.5
8. Gasly 66
9. Ricciardo 56
10. Alonso 46
11. Ocon 44
12. Vettel 35
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Russell 13
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 345
2. Red Bull Racing 333
3. Ferrari 182
4. McLaren 170
5. Alpine 90
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 53
8. Williams 20
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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