Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Teams mit drei Autos: Toto Wolff wärmt alte Suppe auf

Von Mathias Brunner
François Hesnault 1985 im dritten Renault und mit Bordkamera

François Hesnault 1985 im dritten Renault und mit Bordkamera

Nicht zum ersten Mal schlägt Mercedes-Teamchef Toto Wolff vor: Würden die zehn GP-Teams ein drittes Auto einsetzen, dann hätten wir auf einen Schlag 30 Fahrzeuge und eine Chance für die Jungen.

Wenn die Fans gefragt werden, was sie an ihrer Formel 1 vermissen, dann kommt oft zur Sprache: ein grösseres Startfeld. Derzeit haben wir zwanzig Fahrzeuge von zehn Rennställen. Und alle paar Jahre taucht der Plan auf, dass die GP-Teams doch ein drittes Auto einsetzen könnten.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Wir müssen Mittel und Wege finden, damit jungen Piloten eine Aufstiegsmöglichkeit erhalten. Für 2022 ist angedacht, dass einige erste Freitagtrainings dafür verwendet werden müssen, junge Piloten uns Auto zu setzen. Aber diese Jungen müssen auch Rennen fahren. Also wieso nicht ein drittes Auto einsetzen mit der Auflage, dass darin ein junger Pilot sitzen muss. Auf einen Schlag hätten wir ein schönes Startfeld von 30 Fahrzeugen, die weniger grossen Rennställe könnten sich dieses Auto von Piloten oder Sponsoren finanzieren lassen. Ich fände das aufregend.»

Tatsächlich hören wir solche oder ähnliche Worte von Toto Wolff alle paar Jahre. 2018 sagte der Österreicher: «Das Problem ist doch – ein Top-Team wird es keinen Neuling ins Auto setzen. Denn ein Spitzenrennstall kann es nicht riskieren, eine Fahrer-WM oder einen Konstrukteurs-Pokal zu verlieren, weil sie einen jungen Piloten eingesetzt haben. Wir machen das nicht, Ferrari macht das auch nicht. Ich finde das fad. Ich finde, wir sollten den 18- und 19-Jährigen diese Chance geben.»

Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir einen Formel-1-Rennstall mit drei Fahrzeugen am Start erlebt haben. Wir müssen bis zum 4. August 1985 zurückblättern, also um mehr als 36 Jahre, bis wir zum Grossen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring kommen. Dort setzte Renault neben seinen beiden Stammfahrern Derek Warwick und Patrick Tambay ein drittes Auto ein, für den Franzosen François Hesnault. Eine interessante Fussnote: Hesnaults Wagen war der erste in der Formel 1 mit einer Bordkamera im Rennen! Der Wagen, so wurde es ausgemacht, hätte keine WM-Punkte erzielen dürfen.

Die Chance dazu war freilich gering: Die Renault waren schon im Training jämmerlich unterwegs – Tambay 16., Warwick 20., Hesnault 23. von 27 Fahrern im Training.

Im Rennen lief es nicht arg besser: Totalausfall – in der neunten Runde machte die Kupplung von Hesnaults Wagen schlapp (so weit zur Filmerei), in der 20. Runde schied Tambay wegen eines Drehers aus, in der 26. hatte die Zündung im Wagen von Warwick keine Lust mehr.

Danach wurde der Plan dritter Autos eher aus der Not heraus auf den Tisch gebracht, zuletzt 2015, als Red Bull damit drohte, beide Rennställe aus dem Grand-Prix-Sport abzuziehen. Der damalige Serienpromoter Bernie Ecclestone antwortete, dann würden andere Teams einfach dritte Autos einsetzen, um das Feld zu füllen und fertig.

Die grundsätzlichen Probleme von Dreiwagen-Teams bleiben die gleichen wie bei früheren Diskussionen: Wer kann es sich leisten, drei Autos einzusetzen? Zumal wir heute unter einem Kostendeckel arbeiten. Würde der Einsatz mit mehr Geld abgegolten? Sollten dritte Autos WM-Punkte-berechtigt sein? Fragen über Fragen.

Toto Wolff sagte schon 2018: «Ich weiss, das Ganze wird wohl nicht passieren. Aber es wäre schön.»

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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