Crash Kimi Räikkönen: Hätte Max Chilton überlebt?
Ist das die Zukunft der Formel 1?
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Gianni Marini aus Zug wissen: «Die Diskussion um die Auslaufzone in der Parabolica von Monza hat mich auf eine Idee bracht: Was ist eigentlich aus den Plänen der FIA geworden, den Kopf des Fahrers besser zu schützen? Gab es da nicht Versuche mit einer Pilotenkanzel in der Art eines Kampfflugzeugs?»
Über das Thema wird derzeit in der Öffentlichkeit nicht viel gesprochen, aber das hätte sich vor wenigen Wochen in Silverstone auf dramatische Art und Weise ändern können: Zeitlupenaufnahmen nach dem Crash von Kimi Räikkönen zeigen, wie ein Rad des Ferrari den Kopf von Marussia-Fahrer Max Chilton nur knapp verpasst hat. Die Formel 1 entging einer Katastrophe.
Gemäss Charlie Whiting, dem Sicherheitsdelegierten in der Formel 1, ist der Kopf des Piloten trotz verbesserter Helme noch immer am meisten gefährdet – aus dem einfachen Grund, weil es das einzige Körperteil ist, das aus dem Cockpit guckt. Die Forschung der FIA in diesem Punkt geht weiter. Einige sehr eindrucksvolle Aufnahmen von Versuchen der entsprechenden Arbeitsgruppe sehen Sie in den Videos unten.
Charlie Whiting hielt dazu gegenüber meinem Kollegen Will Buxton fest: «Das Problem bei einer durchsichtbaren Kanzel ist – das Material muss mindestens 30 Millimeter dick sein, um seine Schutzfunktion zu erfüllen, doch das führt zu optischen Problemen für den Fahrer. Wir suchen nach einer Lösung, die Schutz bietet, aber die Optik nicht verzerrt, und das ist sehr schwierig. Wir haben auch mit einem simplen Metallbügel experimentiert, der funktioniert zwar, ist aber überaus hässlich. Nun arbeiten wir an Konstruktionen, welche ein daherfliegendes Objekt, wie eben ein Rad, einfach ablenken würden. Auf eine solche Lösung wird es wohl hinauslaufen, doch sie wird nie hundertprozentige Sicherheit bieten können.»
Die Videos des Autoverbands FIA sehen Sie hier: