Lotus: GP3-Champion Alex Lynn beendet eine Ära
Esteban Ocon im Lotus vor Pascal Wehrlein im Mercedes
Rennwagen aus Enstone, das bedeutete fast seit einer Ewigkeit ein pochendes Herz aus Frankreich – die britischen Techniker von Benetton, Renault und Lotus haben jahrelang Hand in Hand mit den Pariser Motorenspezialisten gearbeitet. Diese Ära ist heute in Abu Dhabi zu Ende gegangen: der Rennstall sattelt für 2015 auf Triebwerke von Mercedes um.
Beim letzten Ausflug sassen zwei Nachwuchsleute am Lenkrad, am Morgen der junge Franzose Esteban Ocon, am Nachmittag der Brite Alex Lynn.
Ocon sagt: «Ich konnte nochmals 34 Runden fahren. Wir wurden durch einige rote Flaggen aufgehalten, und einmal mussten wir ein Leck suchen gehen. Dazwischen haben wir die Abstimmung verändert. Aber insgesamt bin ich mit meinem Morgen zufrieden. Leider ging mir dann die Zeit aus, um noch die 2015er Reifen auszuprobieren.»
Lynn sagt: «Ich bin Lotus dankbar, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, erstmals einen Formel-1-Renner zu fahren. Ich fand den E22 sehr manierlich.»
Lynn konnte 18 Runden mehr fahren als Ocon. Der leitende Ingenieur Alan Permane meint: «Die beiden Jungen haben exakt abgeliefert, was wir von ihnen erwartet hatten. Abgesehen von einem Leck, als Esteban im Auto sass, hatten wir keine Probleme. Esteban war schnell wieder auf Tempo, er brachte ja die Erfahrung aus dem ersten freien Training mit. Alex hat sich bald ans Limit gewagt, ich fand beide Fahrer sehr eindrucksvoll.»
Ocon dürfte als Lotus-Nachwuchsmann über kurz oder lang in eine Freitagtestrolle hinein wachsen. Lynn ist als Red-Bull-Fahrer auf dem Weg dazu, Ersatzmann bei Toro Rosso zu werden. Beide sollen aber parallel dazu 2015 Rennen fahren, um die notwendige Schärfte zu behalten. Vielleicht treffen sich die beiden in der kommenden Saison in der Formel Renault 3.5 wieder.