Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: Ruhe bewahren!
Maurizio Arrivabene: Was ist beim Boxenstopp passiert?
Rang 3 für Sebastian Vettel, bei Ferrari darf man wirklich zufrieden sein. Aber Teamchef Maurizio Arrivabene ist der erste, der auf die Euphoriebremse tritt. «Wir haben hier kein Rennen gewonnen, wir sind Dritter geworden. Gewiss, ich bin glücklich, dass die harte Arbeit aller in Maranello und hier auf dem Rennplatz belohnt worden ist. Aber ich bin gleichzeitig auch ein wenig traurig, weil wir das zweite Auto nicht ins Ziel gebracht haben. Ein gutes Ergebnis in der Marken-WM erreichst du nur, wenn du mit beiden Rennwagen Punkte eroberst.»
«Das Ergebnis hier in Australien ist ein solider Ausgangspunkt. Mit unseren Fahrern sind wir überaus zufrieden. Sebastian hat schon im ersten Rennen gezeigt, was er wert ist. Und Kimi hat ein Wochenende lang bewiesen, dass seine Leistungen im vergangenen Jahr nicht den wahren Räikkönen zeigten. Er hatte im Rennen Pech. Wir haben zwei starke Fahrer.»
«Beim Boxenstopp von Kimi, der letztlich zum Ausfall führte, scheint das Problem gewesen zu sein – der Schlagschrauber liess sich nicht sauber auf die Radmutter setzen. Es hatte ja schon beim ersten Stopp Probleme gegeben. Daraufhin bin ich zu den Jungs hinüber, um mit ihnen zu sprechen. Es ging da nicht darum, jemanden zu rügen. Ganz im Gegenteil. Ich wollte wissen, was passiert ist, dann habe ich gesagt – so, jetzt Ruhe bewahren, das kann mal vorkommen, Schwamm drüber.»
«Als dann klar war, dass beim zweiten Stopp das Rad nicht richtig festsass, da haben wir sofort Kimi angefunkt, er solle den Wagen zur Seite stellen. Die Sicherheit geht mir über alles.»
«Rang 3 ist wie gesagt ein solides Ergebnis. Aber es ist kein Grund zum Abheben. Melbourne ist ein Strassenkurs, und eine solche Strecke hat ihre eigenen Gesetze. Was wir wirklich wert sind, das wird sich erst in Malaysia zeigen. Das wird der wahre Test für Ferrari. Ich respektiere meinen Freund Felipe Massa, aber ich hätte gerne Valtteri Bottas in diesem Rennen gesehen – dann wüssten wir eher, wo wir im Zweikampf mit Williams stehen.»
«Generell müssen wir uns langsam von der Einstellung verabschieden, die Rolle des zweitbesten Teams anzustreben. Wir haben einen guten Testwinter hinter uns, wir haben Potenzial, so langsam dürfen wir anfangen, die Trauben höher zu hängen.»