Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso im Simulator, Malaysia-Start ungewiss

Von Mathias Brunner
Wann sehen wir Fernando Alonso wieder im Rennwagen?

Wann sehen wir Fernando Alonso wieder im Rennwagen?

McLaren-Honda-Star Fernando Alonso meldet sich per Twitter: «Wir sehen uns in Malaysia.» Aber in vielen Fans nagen Zweifel, ob wir den Spanier tatsächlich wiedersehen.

Fernando Alonso muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob sein Timing stimmt. Er verliess McLaren Ende 2007, tief verärgert darüber, dass Teamchef Ron Dennis ihn und Neuling Lewis Hamilton so lange balgen liess, bis Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen im dramatischen Finale von Brasilien Weltmeister wurde. Ein Jahr danach holte Hamilton im McLaren seinen ersten Titel. Wenn alles nach dem Geschmack von Alonso gelaufen wäre, hätten beide Titel ihm gehören müssen.

Statt dessen ging Alonso zurück zu Renault und fuhr in der Regel hinterher. Zur Saison 2010 hin heuerte er bei Ferrari an. 2010 und 2012 hätte er in Rot Weltmeister werden müssen, aber die Unfähigkeit von Ferrari und ein gewisser Sebastian Vettel haben das verhindert.

Alonso pokerte mit Ferrari im Sommer 2014 hoch, in der Hoffnung vielleicht, dass sich Rosberg und Hamilton bei Mercedes zerfleischen und er dort einspringen kann. Aber das ist nicht passiert.

Nun ist Alonso wieder Fahrer von McLaren, aber das Honda-Aggregat ist bislang eine Riesen-Enttäuschung, während Fernandos früheres Team sich zur Nummer 2 hinter Mercedes gemausert hat.

Dann der Testunfall in Barcelona, der geheimnisumrankt bleibt. Die ganzen Erklärungen von McLaren und Honda haben wenig dazu beigetragen, den Argwohn der Fans zu beenden. Ganz im Gegenteil: Wer sich durch Tweets und Facebook-Einträge arbeitet oder weitere Fanforen verfolgt, der kommt zum Schluss – die meisten Formel-1-Freunde sind davon überzeugt, dass uns etwas verheimlicht wird. Und wir sprechen hier nicht von weltfremden Spinnern.

Nicht nur in Spanien wird offen bezweifelt, ob Alonso zum kommenden Malaysia-GP wirklich in die Formel 1 zurückkehrt. Die Worte von McLaren-Teamchef Eric Boullier sind Öl ins Feuer der Skeptiker: «Nein, ich kann nicht garantieren, dass Fernando in Sepang fahren wird. Das letzte Wort haben die Ärzte.»

Fernando Alonso selber postet Filme von seinem Reaktionstraining, anfangs dieser Woche sitzt er im McLaren-Simulator, im Anschluss an den Australien-GP hat er getwittert: «Gratulation an @carlosainz für ein tolles Wochenende in Australien!! Und natürlich an Hamilton und Mercedes für den Sieg!! Wir sehen uns in Malaysia.»

Fernando Alonso hat den Saisonbeginn auf Anraten seiner Ärzte sausen lassen. Beim Testunfall in Spanien vom 22. Februar hatte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Die Untersuchung des Autoverbands FIA der exakten Ursache des Unfalls ist nicht abgeschlossen.

Die jüngste Mutmassung im Fahrerlager von Melbourne: Ein Wasserleck am Kühler habe an Bord zu einem Kurzschluss und einem Stromschlag geführt. McLaren-Chef Ron Dennis hat dies jedoch mehrfach dementiert. Ohne Beweis gilt das Wort von Dennis.

Vielen Fans geht es nicht um die Verbreitung abstruser Verschwörungstheorien, sie machen sich vielmehr grosse Sorgen um Fernando Alonso. Sie fühlen Unbehagen beim Gedanken, dass wir letztlich nicht wissen, was in den Sekunden vor dem Unfall passiert ist. Aus der Unsicherheit spriessen dann Gerüchte.

Selbst McLaren-Chef Ron Dennis kann nicht ausschliessen, dass der Asturier schon vor dem Aufprall in die Mauer das Bewusstsein verloren hatte. Die logische Frage wäre dann – wieso?

McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Wenn es nicht mehr Informationen über den Gesundheitszustand von Alonso gibt, dann liegt das primär am Ärztegeheimnis – das ist einfach eine private Sache zwischen dem Patienten und seinen Ärzten, so wie es bei uns allen so wäre.»

Niemand zweifelt daran, dass ein Vollblut-Racer wie Alonso so bald wie möglich zurück ins Rennauto will. Aber so lange wir keine Gewissheit haben, bleibt die Angst.

Die ganze Wahrheit um Fernando Alonso kennen möglicherweise nur die Ärzte.

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