Marcus Ericsson 8.: Schweden-Jubel nach 25 Jahren!
Marcus Ericsson: Tolle Darbietung im Sauber
Die Erleichterung stand allen Sauber-Teammitgliedern ins Gesicht geschrieben: erste WM-Punkte seit Nico Hülkenberg im WM-Finale von Brasilien 2013, nach der punktelosen Saison 2014, der ersten Nullrunde der Schweizer in der Formel-1-WM überhaupt, endlich wieder ein Erfolgserlebnis – toller fünfter Platz von Felipe Nasr bei dessen GP-Debüt, solider achter Rang von Marcus Ericsson, damit liegt Sauber gegenwärtig in der Konstrukteurswertung sogar auf dem dritten Rang, hinter Mercedes und Ferrari, 14 Punkte auf einen Schlag, was für ein Rennen!
Mit seinem achten Platz im Australien-GP erobert Marcus Ericsson die ersten Punkte eines schwedischen Formel-1-Fahrers seit Stefan Johansson, der war in Estoril (Portugal) 1989 mit seinem Onyx-Renner sogar Dritter geworden.
Marcus Ericsson strahlte von hier bis Sydney: «Zuerst möchte ich mich beim Team bedanken. Jeder hat während der Winterpause grossartige Arbeit geleistet. Für alle Teammitglieder hier an der Strecke in Melbourne sowie in Hinwil ist das ein Super-Ergebnis und das auch gleich im ersten Rennen! Wir haben uns schon bei den Testfahrten kontinuierlich steigern kjönnen, nun ist unsere Leistungsfähigkeit bestätigt. Auch für mich als Fahrer ist es ein wichtiger Schritt, die ersten Formel-1-Punkte zu erzielen. Für die kommenden Rennen werden wir versuchen, an diese Leistung anknüpfen.»
Schrecksekunde in der 44. Runde, als Ericsson den linken Vorderreifen verrauchen liess. Daraufhin holte ihn das Team sofort an die Box. Teammanager Beat Zehnder nimmt den Schweden in Schutz: «Das geht auch auf unsere Kappe, weil wir ihm ins Cockpit gefunkt hatten, er soll angreifen. Der Boxenstopp war sowieso geplant, und gemäss unseren Berechnungen wäre er nach dem Stopp fünf Sekunden hinter Carlos Sainz auf die Bahn zurück gekommen. Wir wussten von den Reifentemperaturen her, dass es kritisch werden würde, das Rennen ohne Stopp zu Ende zu fahren. Zudem – wenn ein Reifen wenige Runden vor Schluss abbaut, dann bist du schnell mal vier oder fünf Sekunden pro Runde langsamer und wirst nach hinten durchgereicht. Wegen des Verbremsers waren es dann elf Sekunden hinter Sainz, nicht fünf, aber zum Glück hat es dennoch gereicht, und Marcus hat sich den Spanier gekauft.»
Giampaolo Dall’Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke, freut sich: «Das war ein herausragender Sonntag mit entsprechendem Resultat. Unser Rennen lief ohne nennenswerte Probleme ab. Bei Felipe hielten wir uns an die ursprünglich festgelegte Strategie, und ich darf festhalten, dass er einen exzellenten Job gemacht hat, und zwar beim Überholen von Konkurrenten sowie bei der Verteidigung seiner Position gegen Daniel Ricciardo. Er fuhr vom Start bis ins Ziel ein grossartiges Rennen. In seinem ersten Formel-1-Grand-Prix überhaupt Rang 5 zu erreichen, das ist aussergewöhnlich.»
«Marcus startete von etwas weiter hinten auf den Medium-Reifen, doch gelang es ihm, gleich in der ersten Runde Positionen gutzumachen. Dann entschieden wir, ihn während der Safety-Car-Phase an die Boxen zu holen und die weichen Reifen aufzuziehen. Das kostete ihn zwar einige Plätze, die er aber bald wieder gewinnen konnte. Dann mussten wir entscheiden, ob er auf diesem Reifensatz bis ins Ziel fahren sollte, oder ob er nochmals frische Reifen erhalten sollte. Wir entschieden uns nach kurzer Diskussion für die zweite Option und forderten ihn auf, absolut am Limit zu fahren. Er machte einen ausgezeichneten Job und konnte noch Carlos Sainz Jr. überholen. Jeder im Team hat heute fantastische Arbeit abgeliefert, und ich bin wirklich glücklich über die Leistung, die wir gezeigt haben.»