Toto Wolff: «Klar interessiert uns Verstappen»
«Jedem ist klar, dass Verstappen in der Formel 1 eine blendende Zukunft vor sich hat
Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mercedes-Benz und Red Bull um den talentierten Max Verstappen wurde schliesslich zu Gunsten von Red Bull entschieden. Motorsportchef Dr. Helmut Marko konnte im Herbst 2014 dem jungen Niederländer und dessen Vater Jos Verstappen etwas offerieren, wozu Mercedes-Benz nicht in der Lage war: ein Grand-Prix-Cockpit schon für 2015.
Und so fuhr Max Verstappen seine erste Saison 2015 in Diensten von Toro Rosso, mit 17 Jahren gab er hier in Melbourne vor einem Jahr sein Debüt, ein Rekord für die Ewigkeit, denn inzwischen hat der Autoverband FIA die Bedingungen für den Formel-1-Führerschein Superlizenz geändert.
Aber noch immer schnuppern Top-Teams im Umfeld der Familie Verstappen herum. Mercedes-Teamchef Toto Wolff gibt zu: «Jedem ist klar, dass Verstappen in der Formel 1 eine blendende Zukunft vor sich hat. Es wäre dumm, nicht zu versuchen, ihn zu bekommen, wenn sich dazu die Möglichkeit bietet. Aber im Moment ist das bei uns kein Thema. Selbst wenn klar ist, dass Max für den Schritt in ein grösseres Team bereit ist.»
Bei Mercedes läuft Ende 2016 der Vertrag von Nico Rosberg aus. Toto Wolff hat klargemacht: Bevor Verhandlungen mit anderen Piloten geführt werden, wird zuerst mit Rosberg gesprochen.
In Italien wird hingegen darüber spekuliert, dass Verstappen bei Ferrari lande. Was für 2017 auch nicht passieren wird.
Denn Max Verstappen sagt in seiner Medienrunde im Albert-Park: «Ich bin happy bei Red Bull, und ich sehe nicht den geringsten Grund, wieso ich mich neu orientieren sollte. Loyalität bedeutet mir etwas. Red Bull hat mir eine Möglichkeit geschenkt, die mir kein anderer zu geben gewillt war – Grands Prix zu fahren. Das war immer mein Traum, Red Bull hat mir den erfüllt, das werde ich nicht so schnell vergessen.»
Max geht Schritt um Schritt vor. 2015 wollte er lernen und regelmässig punkten. Für 2016 ist der Besuch auf dem Siegerpodest vorgesehen. Ab 2017 will er in einem siegfähigen Auto sitzen und den ersten Grand-Prix-Triumph einfahren. Und dann will er Weltmeister werden. Unrealistisch ist dieser Fahrplan nicht.
Das weiss auch Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko. Seine Worte über Daniel Ricciardo haben auch für Verstappen Gültigkeit: «Wir bilden nicht einen Fahrer aus und geben ihm jede erdenkliche Form der Unterstützung, damit er uns dann mit Ferrari schlägt. Unser Chef ist nicht die Caritas.»