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Hervé Poncharal: «Spannender November für Tech3»

Von Günther Wiesinger
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal spricht über die Herausforderungen, die sein Team in diesem Winter meistern muss und die Moto2-Vorbereitung von Marco Bezzecchi und Philipp Öttl.

Tech3-Teambesitzer und IRTA-Präsident Hervé Poncharal hat noch drei Rennen vor sich, dann steigt er in beiden Klassen (Moto2 und MotoGP) auf neues Material um – auf KTM. Tech3 bestritt 2000 für Yamaha die 250er-WM und sicherte sich mit Olivier Jacque und Shinya Nakano die Plätze 1 und 2, seit 2010 tritt Tech3 in der Mittelgewichtsklasse mit Eigenbau-Maschinen an. Xavi Vierge sicherte sich damit 2017 in Japan den zweiten Rang. In der «premier class» (500 ccm, dann MotoGP ab 2002) trat Tech3 jetzt 19 Jahre lang als Kundenteam von Yamaha an.

In der Moto2 hat sich Poncharal mit Marco «Bezz» Bezzecchi (19) und Philipp Öttl (22) zwei vielversprechende Rookies geangelt, obwohl die beiden ein ungleiches Paar bilden. Bezzecchi liegt in der WM nur 1 Punkt hinter Leader Jorge Martin, der 2019 die Moto2-WM im Red Bull Ajo-KTM-Team neben Brad Binder fährt, Öttl hingen ist WM-Viertzehnter. Er hat in den elf Rennen seit dem Triumph in Jerez nur 22 Punkte gesammelt, eine rätselhafte Situation.

Dafür hat Öttl auf Einladung von KTM nach dem Aragón-GP schon zwei Moto2-Testtage abgespult, er fuhr mit einem aktuellen Honda-600-ccm-Vierzylinder-Einheitsmotor. 2019 kommen die neuen 765-ccm-Dreizylinder von Triumph zum Einsatz.

«Das war eine gute und sinnvolle Idee. Soviel ich verstanden habe, überlässt ihm KTM auch eine Moto2-Maschine mit einem 600-ccm-Motor für den Winter zum Trainieren. Soviel ich weiß, darfst du während des Testverbots im Dezember und Januar keine Moto2-Maschine mit dem künftigen Dreizylinder-Triebwerk fahren, aber die alten Bikes sind akzeptabel. Philipp hat jetzt noch drei Moto3-Rennen vor sich, aber je früher er auf einer Moto2-Maschine fahren und je mehr Runden er drehen kann, desto besser.»

«Ich kenne Philipp noch nicht sehr gut. Ich weiß, dass er ein freundlicher Junge ist. Er kann schnell sein, denn er hat ein Moto3-WM-Rennen gewonnen, was keine einfache Angelegenheit ist. Ich kann es nicht erwarten, die Arbeit mit ihm und Bezzecchi zu beginnen. Es wird eine große Herausforderung. Der Aufstieg in die Moto2 ist für jeden Fahrer interessant. Auf mich wartet ein spannender November. Für unser Team geht es dann um die Entdeckung des KTM-MotoGP-Motorrads, dann müssen wir die neue KTM-Moto2-Maschine mit den Triumph-Motoren kennenlernen. Und dazu kommen mit Kenny Foray und voraussichtlich Broc Parkes noch meine zwei Piloten für den MotoE-Weltcup und diese neuen Elektro-Bikes. Das wird ein geschäftiger und aufregender November für uns.»

Marco Bezzecchi zeigte in seiner ersten KTM-Saison in der Moto3 bisher beeindruckende Leistungen – schon drei Siege, die Titelchance ist neu erwacht. «Ich habe von den VR46-Academy-Leuten gehört, dass er bereit in Italien mit einem 600-ccm-Production-Bike trainiert. Ich habe gehört, dass er manchmal mit Marini und Bagnaia fährt und sehr, sehr schnell ist.»?

Übrigens: Das Tech3-Team hat mit Yamaha in 18 Jahren keinen MotoGP-Sieg gefeiert – trotz Piloten wie Edwards, Spies, Dovizioso, Crutchlow, Pol Espargaró, Smith, Folger und Zarco. «Es wäre schön, wenn wir in den nächsten zwei Jahren einen Sieg feiern können», gibt sich Poncharal zuversichtlich.

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