Cal Crutchlow (Honda/11.): «Hatten keinen guten Tag»
Cal Crutchlow auf der LCR-Honda
Startplatz 11 löste natürlich beim zweifachen MotoGP-Sieger Cal Crutchlow keine Begeisterungsstürme aus.
«Wir hatten keinen guten Tag», stellte LCR-Honda-Pilot Crutchlow fest. «Unsere Pace ist in Ordnung, wir hatten das Potenzial, heute in die zweite Reihe zu fahren, die erste Reihe war wohl außer Reichweite. Aber die zweite Reihe wäre sicher möglich gewesen, doch ich bin in der out-lap gestürzt. Ich hatte einen kalten Vorderreifen. Ich kam zur Box zurück, aber die Reifen waren gebraucht, ich hätte also damit nicht schneller fahren können. Meine Q1-Zeit wäre für den achten Platz gut gewesen. Wir hätten noch Reserven gehabt, denn ich habe im Q2 nie 100 Prozent gepusht.»
Crutchlow sagt, er sei wegen der Teilnahme am Q1 ein Reifenmangel entstanden. Er will jetzt für 2017 durchsetzen, dass die Q1-Teilnehmer zusätzliche Reifen erhalten. «Darüber haben wir bereits diskutiert. Es wird Änderungen geben. Wir wollen auch nicht, dass man sich nur im FP3 für das Q2 qualifizieren kann. Denn momentan ist jedes der drei ersten freien Trainings wie eine Qualifying-Session, das ist Zeitverschwendung. Es wird nicht erst im Qualifying einfach ein neuer Reifen nach dem anderen reingepfeffert. Dann holt sich jemand den sechsten Startplatz, der dann im Rennen 40 Sekunden auf den Sieger verliert.»
«Ich muss schauen, dass ich 2017 öfter direkt ins Q2 komme, bei den letzten vier Rennen in dieser Saison musste ich immer den Umweg über das Q1 nehmen... Dann bin ich im Quali gestürzt. Irgendein Kerl hat mich dann auf seinen Roller aufgeladen. das war gefährlicher als das Fahren mit der MotoGP-Honda...»
Marc Márquez sagte am Freitag, er wolle 2017 mit dem jetzigen Chassis fahren, Honda solle sich bei der Entwicklung ganz auf den Motor konzentrieren. Stimmt Cal zu? «Ich weiß nicht, welches Chassis ich 2017 einsetzen werde. Ich weiß nicht, mit welchem Motor ich fahren werde. Das werde ich dann beim Saisonstart sehen... Ich denke, den meisten Handlungsbedarf haben wir beim Motor. Das Problem ist: Wenn Marc so fährt, wie er üblicherweise fährt, wird ihm keiner widersprechen. Dann wird keiner fragen, ob er recht hat oder nicht. Aber ich glaube: Alle haben recht, Marc ist auf dem falschen Weg. Doch er ist einfach der Schnellste von den Honda-Fahrern. Aber es stimmt schon, unsere Priorität muss der Motor sein. Das war schon vor einem Jahr um diese Zeit so. Trotzdem waren wir in der ersten Saisonhälfte meilenweit daneben. Honda muss sich also mit mehr Bereichen beschäftigen, nicht nur mit dem Motor. In Japan wird gearbeitet. Aber die Motoren müssen beim Saisonstart für den Rest der Saison verplombt werden; es darf dann nichts mehr verändert werden. Die Ducati wird also auch 2017 eine Rakete sein. Es wird auch nächstes Jahr schwierig sein, die Ducati auf den Geraden zu besiegen.»