Motorenkontingent: Bei diesen MotoGP-Stars wird's eng
Marc Márquez (93) und Maverick Viñales (25) sind bereits mit dem sechsten Motor unterwegs, Andrea Dovizioso (4) setzt das fünfte Triebwerk ein
Nach 13 von 18 Rennen zeichnet sich bereits ab, welche Teams und Fahrer in der MotoGP-Klasse mit der erlaubten Motoren-Anzahl in dieser Saison über die Runden kommen werden.
Repsol-Honda: Marc Márquez hat den im Silverstone-Rennen verstorbenen Motor noch nicht aus der Allocation zurückgegeben. Honda will auf diese Weise vorgaukeln, das Triebwerk sei weiter einsetzbar. Márquez und Dani Pedrosa haben jetzt den sechsten Motor in Betrieb, sieben sind erlaubt.
Ärgerlich: Der von Márquez in England zerstörte Motor war fast nagelneu. Trotzdem sollte der Weltmeister mit sieben Motoren gut durch die Saison kommen. Aber er wird wohl bei den letzten Rennen nicht mehr besonders frische Motoren haben.
LCR-Honda: Cal Crutchlow fährt seit dem britischen Grand Prix mit dem sechsten V4-Motor. Zwei Motoren wurden bei LCR inzwischen abgeschrieben – wegen Überschreitung der Kilometer-Laufzeit.
Marc VDS Honda: Tito Rabat und Jack Miller setzen das fünfte Triebwerk ein. Zwei wurden inzwischen ruhiggestellt. Bei den Kundenteams werden diese Motoren nach Revisionen meist wieder eingesetzt. Sie werden aber dann bei der Allocation (Zuteilung) wie neue Motoren behandelt.
Übrigens: Wenn ein Motor neu verplombt wurde, aber der Pilot damit noch nie aus der Boxengasse fuhr, kann er wieder ersetzt werden.
Movistar Yamaha: Maverick Viñales nahm in Misano das sechste Triebwerk in Betrieb. Valentino Rossi hat erst den fünften Motor eingebaut, denn sein Team hat sich jetzt einen Grand Prix erspart. Übrigens: Ersatzfahrer Michael van der Mark muss auch mit dem Rossi-Motoren-Vorrat haushalten.
Tech3-Yamaha: Johann Zarco hält erst beim vierten YZR-M1-Motor. Auch Jonas Folger hat noch drei komplette Motoren zur Verfügung – falls sie gebraucht werden.
Ducati Corse: Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo sind beide mit dem fünften Triebwerk unterwegs.
Pramac-Ducati: Danilo Petrucci und Scott Redding haben jeweils das fünfte Desmosedici-Triebwerk in Betrieb.
Pull & Bear Aspar Ducati: Karel Abraham hat erst vier Motoren eingesetzt, den fünften hat er verplombt, aber noch nie verwendet. Álvaro Bautista fuhr in Misano mit dem fünften Triebwerk.
Avintia Reale Seguros Ducati: Héctor Barberá verfügt über den fünften Motor, Teamkollege Loris Baz über den sechsten; den sechsten hat der Franzose in Misano am Samstag erstmals einbauen lassen.
Aprilia Racing Team Gresini: Sam Lowes hatte in Misano den fünften Motor eingebaut. Einen hat er bisher aus der Zuteilung zurückgegeben.
Bei Aleix Espargaró sieht es deutlich problematischer aus. Er hat seit dem Saisonstart schon drei Aprilia-Motoren ruiniert (nicht mehr einsatzbereit) und hält beim siebten.
Glück für Aprilia: Als «concession team» (und Neueinsteiger wie KTM) dürfen die Italiener neun statt sieben Motoren verwenden. Also ist bisher keine Not am Mann. Bei der Verwendung eines zehnten Triebwerks müsste Aleix einmal aus der Boxengasse losfahren.
Red Bull KTM: Obwohl KTM in Jerez mit beiden Piloten vom Screamer auf die Big Bang-Motoren umgestiegen ist und dadurch einiges an Laufzeit preisgegeben wurde, werden Pol Espargaró und Bradley Smith aller Voraussicht nach locker mit neun Motoren durch die Saison kommen.
Bisher wurden für beide Fahrer erst sieben Motoren verplombt. Für absolute Notfälle wären sogar noch die Screamer-Versionen für freie Trainings verfügbar.
Suzuki Ecstar: Bei Suzuki hat Andrea Iannone den fünften Motor im Einsatz, zwei musste er schon beiseite räumen lassen.
Teamkollege Alex Rins hat bisher fünf Motoren in Betrieb genommen. Aber bei ihm sind schon drei wieder abgemeldet worden – wegen Defekts oder zu viel Laufzeit.
Die Motoren-Limits waren 2010 nach der Wirtschaftskrise eingeführt worden. Bisher hat deswegen erst ein Fahrer aus der Boxengasse starten müssen: Valentino Rossi 2012 in Aragón auf der Ducati.