Jorge Lorenzo: «Rossi ist ein wenig wie Maradona»
Jorge Lorenzo
Insgesamt sieben Jahre traten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo zusammen für das Yamaha-Werksteam in der MotoGP an, und zwischen den beiden Alphatieren entwickelte sich so schnell ein harter Konkurrenzkampf, dass sogar Stellwände in der Yamaha-Box zum Einsatz kamen, um die Bereiche der beiden Teamkollegen noch klarer abzutrennen.
Das ist lange her, Lorenzo ist mittlerweile kein Stammfahrer mehr, stattdessen kehrte er als Testfahrer zum Yamaha-Werksteam zurück, das er Ende 2016 verlassen hatte, um erst zwei Ducati-Jahre und dann ein Jahr im Honda-Werksteam zu absolvieren. Von Rossi gab es beim der Rücktrittsankündigung nette Worte für den Mallorquiner. Dieser sei einer der wichtigsten MotoGP-Fahrer seiner Ära gewesen, erklärte der neunfache Champion.
«Ich denke, wir verlieren einen sehr wichtigen Teil unseres Sports, er ist ein grosser Champion, der mit seinem Speed und seiner Konzentration oft einen sehr starken Eindruck hinterlassen hat. Seit er in die MotoGP aufgestiegen ist, war er stark mehr als zehn Jahre war er schnell unterwegs. Wir waren lange Teamkollegen und ich persönlich denke, dass er einer der grössten Rivalen meiner Karriere war», lobte Rossi im vergangenen November.
Auch Lorenzo hält grosse Stücke auf den 41-jährigen Italiener, dessen Vertrag nach 2020 ausläuft. Gegenüber AS.com erklärt er: «Valentino ist ein wenig wie Maradona, er hat einen sehr einzigartigen Charakter, der ihn zu etwas Besonderem macht. Natürlich macht sich wie bei jedem langsam das Alter bemerkbar, aber im vergangenen Jahr hätte er fast ein Rennen gewonnen, auch wenn er nicht ganz so schnell war wie Fabio Quartararo oder Maverick Viñales.»
«Aber das kann sich jederzeit ändern», beeilt sich der 32-Jährige anzufügen. «Vielleicht bringen ihm die neuen Reifen oder das neue Motorrad den nötigen Vorteil, und er wird wieder Rennen gewinnen. Und wenn Valentino Rennen gewinnt, ist er ein sehr gefährlicher Gegner um den Titel», warnt er.
Für den früheren Teamkollegen des 115-fachen GP-Siegers steht fest: Valentino wird auch 2021 in der Startaufstellung stehen. «Ich denke, er wird weitermachen, weil wir in diesem Jahr vielleicht keine Rennen mehr fahren werden. Ich habe seit dem Test in Sepang nicht mehr mit ihm gesprochen, aber wenn es in diesem Jahr keine Rennen gibt, glaube ich nicht, dass er so aufhören wird. Ich weiss, dass er in den ersten Rennen des Jahres sehen will, wie er abschneidet, und nicht gehen kann, ohne es probiert zu haben.»