Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Die lange Liste der angeschlagenen MotoGP-Stars

Von Nora Lantschner
Eine besorgniserregende Zwischenbilanz: 13 der 22 MotoGP-Stammfahrer litten im ersten Abschnitt der Saison 2023 bereits unter körperlichen Beschwerden und Verletzungen.

Ob es nun an der Leistungsdichte, den steigenden Anforderungen durch Aerodynamik, Devices und Co. oder dem neuen MotoGP-Format mit dem Kampf um den direkten Q2-Einzug am Freitag und dem Sprint über die halbe Distanz am Samstag liegt – Fakt ist: In den ersten acht Grand Prix vor der Sommerpause gab es allein in der MotoGP-Klasse 116 Stürze.

Das entspricht einem Schnitt von 20,75 Stürzen pro Rennwochenende und damit einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (mit durchschnittlich 16,7 MotoGP-Stürzen pro Event).

Noch bedenklicher ist aber die lange Verletztenliste, die sich daraus ergab:

  • Pol Espargaró im FP2 von Portimão: Lungenquetschung und acht Knochenbrüche (darunter Kiefer und Rückenwirbel); acht GP verpasst.
  • Enea Bastianini im Sprint von Portimão: Rechtes Schulterblatt gebrochen; Hauptrennen und vier weitere GP verpasst.
  • Marc Márquez im GP-Rennen von Portimão: Erster Mittelhandknochen rechts gebrochen; drei GP verpasst. Dazu im Warm-up auf dem Sachsenring: Bruch am linken Daumen, Prellung am rechten Fußknöchel und eine gebrochene Rippe; zwei Hauptrennen verpasst.
  • Miguel Oliveira im GP-Rennen von Portimão: Sehnenverletzungen an den Außenrotatoren des rechten Beins; ein GP verpasst. Dazu im GP-Rennen von Jerez: Schulterluxation mit Fraktur am Oberarm und Verletzung am vorderen Labrum-Band-Apparat; einen weiteren GP verpasst.
  • Jorge Martin im GP-Rennen von Portimão: Gebrochene Zehe am rechten Fuß; kein GP verpasst.
  • Joan Mir im Sprint von Las Termas: Kopf- und Nackentrauma; Hauptrennen am Sonntag verpasst. Dazu im FP2 von Mugello: Fingerverletzung und Prellungen an der rechten Hand; drei Grand Prix verpasst.
  • Alex Márquez im GP-Rennen von Austin: Muskelfaserriss und Bänderdehnung im Oberschenkel; kein GP verpasst.
  • Pecco Bagnaia im GP-Rennen von Le Mans: Verletzung am Sprungbein; kein GP verpasst.
  • Luca Marini im GP-Rennen von Le Mans: Handwurzelknochen der rechten Hand verletzt; kein GP verpasst.
  • Alex Rins im Sprint von Mugello: Schien- und Wadenbeinbruch rechts; Hauptrennen und bisher zwei weitere GP verpasst.
  • Fabio Quartararo im GP-Rennen von Assen: Prellungen am linken Ellbogen und der Hand, Fraktur des großen Zehs am rechten Fuß weiter verschoben (zuvor bei Jogging-Unfall gebrochen); wird keinen GP verpassen.

Dazu kommen Beschwerden, die nicht auf MotoGP-Stürze zurückgehen, aber auch auf der Strecke Auswirkungen hatten:

  • Aleix Espargaró: Fibrose im Unterarm (OP nach Portimão-Test, kein GP verpasst); zweifach gebrochenes Sprungbein rechts und zwei angebrochene Rippen (Radunfall vor Mugello-GP, kein GP verpasst).
  • Raúl Fernández: Kompartmentsyndrom mit neun betroffenen Muskeln am rechten Unterarm (OP vor Le Mans, ein GP verpasst).
  • Jorge Martin: Kompartmentsyndrom im linken Unterschenkel (OP nach Assen, wird keinen GP verpassen).

Zusammengefasst hatten 13 von 22 Stammfahrern und damit mehr als die Hälfte (genau 59,09 Prozent) in der laufenden Saison bereits mit körperlichen Problemen zu kämpfen, davon verpassten sieben (und damit 31,82 Prozent) auch schon mindestens ein Rennen.

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