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MotoGP-WM: Werden bald weitere Stammplätze frei?

Von Günther Wiesinger
Mugello-GP: Jetzt haben wir 21 Fahrer, 2017 werden es 23 sein

Mugello-GP: Jetzt haben wir 21 Fahrer, 2017 werden es 23 sein

In diesem Jahr treten in der MotoGP-WM 21 Fahrer an, 2017 werden es mit KTM 23 sein. Ob das Martinez-Team weitermacht ist fraglich, auch bei Marc VDS könnte spätestens nach 2017 reduziert werden.

Eigentlich wollten die Dona und die Teamvereinigung IRTA den 24. Platz für die MotoGP-WM für 2017 wieder besetzen.

In der Saison 2016 existieren nur 21 Fixstarter, da Iodaracing-Aprilia im Winter in die Superbike-WM verfrachtet wurde. Zur Erinnerung: Nach der Finanzkrise wurde 2010 und 2011 mit 17 Fixstartern gefahren, dann kamen die Claiming-Rule-Teams für 2012, das Feld füllte sich wieder. Im Vorjahr traten 25 Piloten an. Im letzten Winter zogen sich Forward, Iodaracing und AB Motoracing zurück, so gingen vier Plätze verloren.

2017 stösst das Red Bull KTM-Werksteam mit zwei Piloten zum Aufgebot, dann wären 23 MotoGP-Fahrer im Feld, also wäre noch Platz für einen Fahrer.

Es gab dann eine Ausschreibung, die am 29. April endete und bei der sich Teams wie Pons, Technomag-CarXpert und Forward Racing für den 24. Platz 2017 bewarben.

Das Sky VR46-Team, Ajo Motorsport und Intact gaben kein Dossier ab.

Da die Dorna nicht unbedingt ein zusätzliches weiteres spanisches MotoGP-Team neben Avintia und Power Electronics Aspar haben wollte, wurde die ursprünglich favorisierte Bewerbung von Sito Pons abgelehnt.

Offizielle Begründung: Kein Werk will momentan ein zusätzliches Team ausrüsten. Suzuki hat zwar Interesse an einem Kundenteam, aber es solle sich gefälligst ein existierendes Team schnappen, lautete der Auftrag der Dorna.

Deshalb möchte Suzuki – wie berichtet – gern LCR von Honda weglocken. Doch Teambesitzer Lucio Cecchinello betont, für ihn habe eine weitere Zusammenarbeit mit Honda Vorrang. Bisher.

Die Dorna weiss, dass 2018 auch KTM und Aprilia MotoGP-Kundenteams ausrüsten wollen, deshalb bleibt der 24. Platz für 2017 leer.

«Ausserdem brauchen wir nicht unbedingt 24 Fahrer, es genügt auch ein Feld mit 22 Piloten», stellte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta beim Mugello-GP gegenüber SPEEDWEEK.com fest.

Es wird also abgewartet, wie sich die Situation entwickelt. Da LCR momentan das einzige Ein-Fahrer-Team bildet, würde die Vergabe des 24. Platzes für 2018 an LCR Sinn machen, wenn Cecchinello bis dahin genug Geld auftreibt. «Meine Infrastruktur ist seit 2015 auf zwei Fahrer aufgebaut, es wäre alles einsatzbereit», versichert Cecchinello. Im Vorjahr setzte LCR Jack Miller und Cal Crutchlow ein, doch dann ging der Sponsorship-Deal mit CWM schief.

Vielleicht wartet LCR mit dem Markenwechsel zu Suzuki auf 2018, dann könnte er dort langfristig das Kundenteam Nummer 1 werden.

Und vielleicht werden bis dahin noch andere Plätze frei. Denn das Power Electronics Aspar-Team kämpft mit erheblichen finanziellen Probleme, sogar ein Rückzug aus der MotoGP-WM ist vorstellbar.

Oder zumindest die Beschränkung auf einen Fahrer. Momentan ist der Ducati-Rennstall mit Eugene Laverty und Yonny Hernandez unterwegs.

Auch die Frage, ob sich der belgische Bier-Milliardär Marc van der Straten (VDS) dauerhaft einen erfolglosen MotoGP-Rennstall mit zwei Piloten antun wird, wird sich eines Tages stellen. Jack Miller und Tito Rabat liegen momentan auf den WM-Rängen 22 und 18. Der Drei-Jahres-Vertrag mit Honda endet bei Marc VDS Ende 2017.

Dorna-Chef Ezpeleta hat in den letzten Jahren die MotoGP-Plätze von PBM, AB Motoracing und Iodaracing zurückgekauft. Er könnte auch einen oder zwei Plätze von Aspar oder Marc VDS zurücknehmen – und dann schauen, ob sich finanzstarke Moto2-Teams wie Pons, Ajo, Intact oder CarXpert für 2018 bewerben.

Auch für Teambesitzer Valentino Rossi, dessen Team 2017 mit Romano Fenati in die Moto2-WM aufsteigt, wird die Königsklasse irgendwann in absehbarer Zeit ein Thema werden.

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