Aleix Espargaró: «Habe mit meinem Bruder geweint»
Aleix (li.) und Pol Espargaró
«In allen engen Kurven verliere ich viel Zeit, vor allem in der neuen Schikane», meinte Aleix Espargaró angesichts 1,4 sec Rückstand auf Polesetter Marc Márquez (Repsol Honda) und Startplatz 13. «Sobald ich hart bremse und mit viel Schräglage fahren will, rutscht mir das Vorderrad weg. Im Rest der Strecke bin ich konkurrenzfähig. Aber wir haben aus Sicherheitsgründen den Streckenverlauf geändert. Alle Fahrer, die bei der Sitzung der Safety-Commission dabei waren, sind sich einig, dass die Änderung nicht perfekt ist. Trotzdem wählten wir diese Lösung, auch wenn sie auf Kosten der Performance geht. Ich bin mir sicher, dass die Strecke nächstes Jahr anders aussehen wird. Wie genau, ob mit einer neuen Schikane, darüber müssen wir reden. So wie wir jetzt fahren, ist es zumindest ein bisschen sicherer. Auch die letzte Schikane ist sehr schmal und die Streckenmauern sind nah.»
Was der Suzuki-Werksfahrer bei seinen Ausführungen über den geänderten Streckenverlauf unerwähnt ließ: Auf seinen Teamkollegen Maverick Viñales büßte er 0,6 sec, der Youngster qualifizierte sich für den sechsten Startplatz.
Espargaró gibt zu, dass ihn der Tod seines Landsmanns Luis Salom sehr mitgenommen hat. «Es ist schwierig, mich zu konzentrieren», hielt der Spanier fest. «Ich habe am Freitag gemeinsam mit meinem Bruder geweint. Er war noch so jung, das ist ein Desaster. Pol und ich meinten zuerst, dass es das Beste wäre, kein Rennen zu fahren – ich fühle mich so leer. Im Gespräch mit Carmelo Ezpeleta erzählt uns dieser, dass die Familie von Luis darum gebeten hat, Rennen zu fahren. Diesen Wunsch wollen wir respektieren. Alles passierte so schnell. Um 16 Uhr war der Unfall, um 18 Uhr überlegten wir, wie wir die Strecke umbauen. Das macht die Sache noch trauriger. Wir bemühen uns in der Safety-Commission wirklich, jede Rennstrecke sicherer zu machen. Luis hatte einfach Pech. Ein Meter neben dran hätte er die Airfences getroffen und nichts wäre passiert.»
«In dieser Kurve gab es schon früher schlimme Stürze, Lorenzo und Rabat sind dort gecrasht», erinnerte sich Espargaró. «Als sich die MotoGP-Fahrer diese Kurve anschauten war die erste Idee, die asphaltierte Auslaufzone durch ein Kiesbett zu ersetzen. Das löst aber nicht das Problem, dass die Begrenzung zu nahe an der Strecke ist, wirklich nahe, 20 Meter vielleicht. In dieser Kurve fährt man 200 km/h, das ist sehr schnell. Das Beste war, stattdessen eine hässliche und langsame Kurve einzubauen.»