Cal Crutchlow (LCR): «Ausreden sind wie Arschlöcher»
Mit Platz 7 und 0,777 Sekunden Rückstand auf den Honda-Markenkollegen Marc Márquez erfüllte der britische LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow (30) seine Ansprüche im Barcelona-Qualifying nicht ganz.
Denn nach Platz 3 vom Freitag hat er sich mehr ausgerechnet.
«Nach den erschütternden Vorkommnissen vom Freitag war es für uns Fahrer die beste Entscheidung, den Grand Prix nicht abzubrechen und weiterzufahren, das war die beste Medizin für uns», erklärte Cal Crutchlow. «Die Fahrer haben in der Safety Commission alles getan, um eine sinnvolle Lösung zu finden. Ich will nicht sagen, dass der alte Streckenverlauf nicht sicher genug war, aber nach diesem Unglück wollten wir etwas ändern. Wir haben alle Optionen geprüft und uns für die Variante mit den Formel-1-Schikanen entscheiden. Es ist sehr traurig, was gestern passiert ist.»
«Die jetzige Lösung mit den zusätzlichen Kurven ist nicht ideal», ergänzte Cal. «Denn man biegt dort im ersten Gang ein, es ist eng und kurvenreich. Dieser Abschnitt passt nicht zu den Honda, auch wenn viele das glauben. Es sind die Fahrer, die das ausbügeln... (Er lacht). Denn es ist nicht so einfach, unsere Bike um de Ecken zu wuchten. Wir brauchen so wenige Kurven wie möglich... Und am Besten sollten wir auch noch eine Piste ohne Gerade haben. Denn unser Motorrad ist so unglaublich langsam. Ich war heute in jeder einzelnen Runde die langsamste Honda im Top-Speed. Ich bremse dann vor der ersten Kurve später als alle anderen Honda-Fahrer mit Ausnahme von Marc. Aber im FP4 konnte ich mich nicht einmal bei meinem Honda-Kollegen Jack Miller im Windschatten halten, dabei kam ich aus der Zielkurve besser raus als er. Warum das so ist? Wir haben keine Erklärung. No idea. Ich verliere jede Runde gegen Dani zwei Zehntel auf der Geraden und fast ein Zehntel auf Marc.»
«Aber ich bin happy mit der Art und Weise, wie sich das Motorrad auf den anderen Streckenabschnitten verhält, da haben wir an diesem Weekend gute Arbeit geleistet. In FP4 hatte ich ein Problem, es war wohl der harte Vorderreifen. Im Quali hatte ich dasselbe Problem wieder, eine Menge Vibrationen auf den Geraden. Im FP4 war es links, im Quali war es rechts. Wir wissen nicht, woran das liegt, es könnte mit der Motorbremse zu tun haben oder mit der Kupplung. Oder mit dem Setting. Aber wir haben nach dem FP3 nicht viel verändert. Ich bin im Quali Siebter geworden, auf die erste Rehe fehlt mir nur eine halbe Zehntelsekunde... Ich bin mit einem weichen Vorderreifen gefahren in Q2. Denn mit den harten Vorderreifen hatten wir diese Probleme... Aber der harte wäre viel, viel besser gewesen. Warum wir vorne diese Vibrationen haben, bleibt ein Rätsel. Wir hatten sie den ganzen Freitag nie.»
Cal Crutchlow wird im Rennen hinten und vorne die harte Mischung verwenden.
«Die erste Reihe um ein halbes Zehntel zu verpassen, ist eine Enttäuschung, leider konnte ich im zweiten Run nur eine Runde fahren, weil die Zeit zu knapp wurde. Aber Ausreden sind wie Arschlöcher: jeder hat eines.»