Leon Haslam wartet auf Kawasaki-Werksvertrag für 2017
Leon Haslam hat kein Interesse an fünften Plätzen
Im Mai stürmte Anthony West im Regen von Sepang mit der ZX-10R des Pedercini-Teams auf Rang 5, im zweiten Rennen in Katar gelang Leon Haslam das gleiche Kunststück – im Trockenen!
Der 33-Jährige bewies eindrucksvoll, dass er nach wie vor in die Weltmeisterschaft gehört. Obwohl er 2015 das letzte Rennen in Katar gewann und Gesamtvierter wurde, fand er für 2016 keinen WM-Platz. Haslam wechselte daraufhin in die Britische Superbike-Meisterschaft und wurde hinter Shane Byrne (Ducati) Vizemeister.
Teamchef Lucio Pedercini war nach den Leistungen Haslams das Grinsen ins Gesicht gemeißelt, zu gerne würde der Italiener den Vizeweltmeister von 2010 (auf Suzuki) für 2017 unter Vertrag nehmen.
Doch der hat andere Pläne. «Ich versuche einen Vertrag direkt mit Kawasaki abzuschließen», verriet Haslam SPEEDWEEK.com. «Ich bestreite für sie noch ein Rennen zur Japanischen Meisterschaft in Suzuka, auch mein Katar-Einsatz lief direkt über Kawasaki. Wo sie mich dann platzieren werden – wahrscheinlich wieder in BSB. Auch über MotoAmerica und einige Wildcard-Einsätze in der WM wird geredet. Ich glaube aber, dass der Fokus auf BSB liegen wird. Dieses Jahr habe ich viel für Kawasaki für das Suzuki Eight Hours getestet, ich will noch enger mit ihnen zusammenarbeiten.»
«In der Superbike-WM gibt es keine konkurrenzfähige Maschine für mich, mit der ich um die Top-5 kämpfen kann», weiß Haslam. «Ich möchte einen Vertrag mit Kawasaki, der mir gewisse Freiheiten lässt. Ich bin jetzt 33 – Bayliss, Checa und Biaggi wurden Weltmeister, als sie 39 oder 40 waren. Ich sehe sieben oder acht gute Jahre vor mir. Momentan bietet sich mir nur in Großbritannien die Chance zu gewinnen. Hätte ich diese Chance in einer anderen Meisterschaft, ziehe ich sie in Betracht.»
Kawasaki betont, dass die ZX-10R des Pedercini-Teams jene ist, die den Werksrennern der Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes am nächsten kommt. «Das Team hat reichlich Material rumstehen und kniet sich auch echt rein», unterstreicht Haslam. «Wenn man aber mit dem Werksteam verglichen wird, ist das schwierig. Im zweiten Rennen in Doha bin ich dieselben Rundenzeiten gefahren wie 2015, als ich mit der Werks-Aprilia gewonnen habe. Das ist nicht übel. Wir hatten alle Informationen vom Werksteam, aber das ist nicht dasselbe für das Pedercini-Bike. Potenzial ist vorhanden, aber Kawasaki und Ducati sind allen anderen einen Schritt voraus. Mit diesem Motorrad kämpfst du also um Rang 5 – musst dabei aber Aprilia, Yamaha, Honda, BMW und MV Agusta schlagen. Das sind neun weitere Motorräder, die du besiegen musst, um vielleicht auf das bestmögliche Resultat Platz 5 zu kommen – daran habe ich kein Interesse.»