Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (Honda) hat alle Erwartungen übertroffen

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Nach den zwei Testtagen im MotorLand Aragón sind sich alle bei Honda einig: Stefan Bradl wird seinen Weg in der Superbike-WM machen. Auch der Bayer ist zufrieden, er verlor nur 0,3 sec auf Teamkollege Nicky Hayden.

Rückstand unter einer Sekunde gegenüber Nicky Hayden definierten die Honda-Verantwortlichen vor dem Aragón-Test als «gut». Stefan Bradl übertraf diese Erwartung bei weitem, er büßte lediglich 0,3 sec auf den Amerikaner ein. Und ließ bei seinem Superbike-Debüt beide Yamaha-Werksfahrer (Alex Lowes, Michael van der Mark) hinter sich.

Auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) verlor Bradl 1,3 sec, der Nordire war aber auch eine Klasse für sich und fuhr eine halbe Sekunde schneller als der Zweitbeste Tom Sykes.

«Ich habe 74 Runden abgespult, 1:51,1 min – ein super Tag», hielt Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Ich habe fahrerisch viel dazu gelernt, wir haben einiges angepasst. Am Nachmittag sind wir auf den härteren Vorderreifen gegangen, den SC2, der taugt mir echt gut. Mit ihm fuhr ich meine schnellsten Runden, weil er mir mehr Gefühl vermittelt. Wir haben viel am Motorrad rumgebaut, die Höhe verändert, andere Federn verwendet. Wir haben gemerkt, dass ich das Hinterrad mehr belasten muss. Wir sind immer noch auf der Suche nach dem, womit ich klarkomme.»

Der 26-Jährige weiter: «Mein Longrun war okay, die Rundenzeiten sehr konstant. Ich machte zwei längere Runs mit 15 und zehn Runden, beide waren ganz gut. Witzigerweise fuhr ich in den zwei Runs meine Bestzeit. Ich bin also nicht rausgefahren und habe mit einem neuen Reifen geschaut, dass ich auf Zeitenjagd gehe. Von dem her war es echt super, in den längeren Runs habe ich auch mehr gelernt, wie man das Motorrad fährt und wie es sich mit abbauenden Reifen anfühlt, das war ganz wichtig. Da konnte ich mich auch anpassen. Aber das sind immer noch Basics. Die meiste Zeit verliere ich auf der Bremse, ich kann mich auch beim Gebrauch der Reifen noch verbessern. Ich war überrascht, wie stark man die Reifen rannehmen kann. Reifen und Bremsen, das sind die Themen. Am Donnerstag habe ich andere Bremszangen verwendet, die haben mir besser getaugt, weil ich länger in die Kurve reinbremsen kann und bessere Rückmeldungen von der Bremse bekomme.»

Liefen die zwei Tage so, wie du sie dir vorgestellt oder gewünscht hast? «Ja, schon», hielt der Moto2-Weltmeister von 2011 fest. «Mit der Honda haben wir nicht das stärkste Motorrad. Ich bin mal mit ein bisschen Abstand hinter dem Davies hergefahren, auf der Geraden beißen wir uns die Zähne aus. Die lange Gerade in Aragón tut uns nicht gut, ohne dass ich jammern will. Schaun wir mal, wie das neue Motorrad funktioniert, ich bin gespannt, was da dann abgeht.»

Zeiten Superbike-Test Aragón, 16./17. November 2016:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:49,8 min
2. Tom Sykes (GB), Kawasaki, 1:50,3
3. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:50,4
4. Marco Melandri (I), Ducati 1:50,7
5. Nicky Hayden (USA), Honda, 1:50,8
6. Stefan Bradl (D), Honda, 1:51,1
7. Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:51,2
8. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:51,6

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