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Ducati: Chaz Davies gestürzt, Melandri halb glücklich

Von Ivo Schützbach
Ducati-Werksfahrer Marco Melandri

Ducati-Werksfahrer Marco Melandri

In den ersten zwölf Superbike-WM-Läufen 2017 mussten sich die Ducati-Werksfahrer Chaz Davies und Marco Melandri neunmal Kawasaki beugen. Bei den Testfahrten in Misano wurden zum Teil Fortschritte erzielt.

Obwohl Chaz Davies nach Siegen (3) hinter WM-Leader Jonathan Rea (8) der zweiterfolgreichste Fahrer des Jahres ist, liegt er hinter Rea und dessen Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes nur auf dem dritten Gesamtrang – mit bereits 75 Punkten Rückstand zur Spitze.

Davies stürzte in Aragón im Kampf um die Führung, in Donington Park schmiss er seine 1199 Panigale in Führung liegend weg. Die beiden Stürze haben ihn mindestens 40 Punkte gekostet. Es ist offensichtlich: Der Waliser muss auf den meisten Strecken so ans Limit gehen, dass es eine Gratwanderung wird. Lediglich in Imola agierte er mit zwei Siegen souverän.

Nach eineinhalb Testtagen in Misano, am Donnerstag war bereits um 13 Uhr Schluss, ist Davies zufrieden. «Das war ein guter Test», meinte der WM-Dritte. «Wir haben eine detaillierte Zu-erledigen-Liste abgearbeitet. Auch wenn wir keine großen Neuigkeiten dabei hatten, hatten wir doch ein paar kleine, aber sehr wichtige Sachen zu probieren. Wir konzentrierten uns auf die Chassis-Balance und fuhren jede Menge Runden. Unsere Pace auf Rennreifen war gut, die Zeiten konstant. Mit dem Qualifyer-Reifen rutschte ich in der letzten Kurve aus, aber alles ist okay. In den letzten Tests haben wir eine Menge Daten gesammelt, diese müssen wir jetzt zusammen puzzeln.»

«Ich habe mir mehr von diesem Test erwartet und bin nur zur Hälfte glücklich», meinte Teamkollege Marco Melandri. «Ich habe verschiedene Abstimmungen versucht, damit das Heck in der Beschleunigungsphase während des Schaltens stabiler wird. Das wurde auch besser. Auf der Bremse tue ich mir aber immer noch schwer, das Motorrad will nicht einlenken. Deshalb kann ich nicht so hart pushen, wie ich gerne würde – mir fehlt es an Vertrauen zum Vorderreifen. In den letzten Stunden fanden wir einen interessanten Ansatz, konnten diesen aber nicht vertiefen, weil uns die Zeit ausging. Im ersten freien Training des nächsten Rennens in Misano werden wir an diesem Punkt weitermachen.»

Will Ducati im Titelkampf 2017 noch mitreden, muss es ab Misano gegen Kawasaki deutlich besser laufen. Ansonsten wird sich Rea seinen dritten WM-Titel in Folge ohne größere Gegenwehr sichern können.

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