Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Horror Carlos Sainz: «Kimi Räikkönen knapp verpasst»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen nach dem Unfall, die Gegner schiessen im Blindflug daher

Kimi Räikkönen nach dem Unfall, die Gegner schiessen im Blindflug daher

​Ist die Formel 1 in Brasilien einer Katastrophe entgangen? Nicht nur Manor-Fahrer Esteban Ocon konnte einer vielleicht fatalen Kollision mit dem Ferrari von Kimi Räikkönen entgehen, auch Carlos Sainz war schockiert.

In den sozialen Netzwerken hagelte es im Rahmen des Brasilien-GP Kritik: Der Start hinter dem Safety-Car sowie die beiden Rennunterbrechungen mit der roten Flagge erzeugten nicht nur bei vielen Fans vor Ort auf den Tribünen Unmut. Im Internet kursierten Kommentare wie «Memmen», «Witz des Jahrhunderts», «Weicheier».

Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, goss Benzin ins Feuer: «Wenn halt mehr Wasser auf der Bahn ist, verliert ein Pilot ab und an schon mal den Rennwagen aus der Kontrolle, das gehört dazu. Das sind doch die besten Rennfahrer der Welt, die sollten mit solchen Bedingungen fertig werden. Wenn ich auf der Autobahn viel Regen habe, muss ich halt langsamer fahren, basta.»

Als Kimi Räikkönen auf der Zielgeraden wegen Aquaplanings die Kontrolle über seinen Ferrari verlor, schlug sein WAgen hart in die Mauer ein und blieb liegen – gleich neben den daherschiessenden Konkurrenten

Für Esteban Ocon tauchte der Ferrari förmlich aus dem Nichts auf. Wie schockierende Bilder der Bordkamera am Manor zeigten, reagierte der Franzose blitzschnell, ein kurzer Zucker am Lenkrad verhinderte das Schlimmste. «Das war ein schockierender Moment. Ich hatte wahnsinnig viel Glück», sagte Mercedes-Junior anschliessend.

Manor-Teammanager Dave Ryan: «Esteban hätte um ein Haar eine Frontalkollision mit Kimi gehabt, und wäre das passiert, dann würden wir heute über ganz andere Dinge reden müssen als über das Verhalten der Rennleitung.»

Auch Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz, der in Brasilien sein bestes Formel-1-Ergebnis egalisierte (Sechster, wie in Austin und Barcelona), wehrt sich ebenfalls gegen die Darstellung, die GP-Piloten seien Memmen, wie er in seiner Medienrunde nach dem Rennen festgehalten hat. «Als Aussenstehender ist es leicht zu sagen: „Wieso fahren sie nicht? Das ist noch nicht mehr Formel 1!“ Aber aus meiner Sicht im Cockpit sprechen wir von irrsinnig schwierigen Bedingungen, es war wirklich sehr gefährlich. Kimi hat sich vor mir gedreht, und ich war nur wenig davon entfernt, ihn mit 300 km/h zu treffen. Könnt ihr euch vorstellen, was passiert, wenn ich bei diesem Tempo ein stehen gebliebenes Auto ramme?»

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