Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Rätsel Racing-Raritäten: Weiss ja, Weihnachten nein

Von Mathias Brunner
​«Racing-Raritäten» passt zu den Feiertagen und zum Winteranfang – auch wenn es vielerorts wohl wieder einmal nichts wird mit weissen Weihnachten. Wer ist es? Wo und wann entstand das Bild?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist dieses Mal der 8. Januar 2017, 24.00 Uhr.

Zur Auflösung der Vorwoche – wir hatten geschrieben: «Der Rennwagen ist ein Klassiker aus der Ära, in welcher die Autos eine herrliche Keilform hatten und mit Heckflügeln so gross wie Baggerschaufeln ausgerüstet waren. Der Helm des Piloten ist ein brauchbarer Wegweiser zur richtigen Lösung. Und der Ort? Genau hingucken lohnt sich, das Bild birgt zwei unverkennbare Tipps auf die richtige Rennstrecke.»

Der Hinweis Keilform deutete auf den zeitlos eleganten Lotus 72 hin. Der Tipp mit dem Helm eröffnete eine 50:50-Chance – nur der Schwede Reine Wisell und der Franzose Henri Pescarolo fuhren damals Helme in dieser Farbe. Aber Pescarolo sass nie in einem Lotus 72.

Die Hinweise mit der Rennstrecke schliesslich: Eine solche Leitschiene gab es nur in Mexiko-Stadt, und die Cowboy-Hüte würden vielleicht den Gedanken Texas erzeugen, aber der Circuit of the Americas war damals noch in weiter Ferne.

Richtige Antwort daher: Reine Wisell mit seinem Lotus 72C-Ford beim Grossen Preis von Mexiko 1970, der Schwede kam zwar ins Ziel, wurde aber aufgrund mangelnder Distanz nicht gewertet.

Reine Wisell, ein seltener Gast der heutigen Formel 1, aber in Singapur 2016 als fast 75-Jähriger dabei, wurde von Lotus-Teamchef Colin Chapman aus der Formel 3 direkt in die Formel 1 geholt. Nach dem tödlichen Unfall von Jochen Rindt in Monza 1970 fehlte Lotus beim darauf folgenden WM-Lauf von Kanada, aber in den USA trat Lotus wieder mit zwei Autos an: Mit Emerson Fittipaldi und Reine Wisell. Das Ergebnis war für Lotus schlicht sensationell: Der Brasilianer Fittipaldi gewann in Watkins Glen seinen ersten Grand Prix, Wisell wurde hinter Pedro Rodríguez beim Debüt gleich Dritter. Es blieb sein bestes Ergebnis in der Formel 1.

Lotus bot ihm für 1972 kein Auto mehr an, Wisell kam bei BRM unter. Aber in zehn Versuchen gab es nur einen zwölften Rang in Monza. Colin Chapman holte Reine zurück für die Rennen in Kanada und USA, mit Rang 10 in Watkins Glen konnte Wisell aber nicht an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen. Erneut war im Lotus-Rennstall kein Platz mehr.

Wisell lenkte 1973 bei zwei Grands Prix einen privaten March, Highlight war sein Formel-2-Sieg beim Eifelrennen auf dem Nürburgring. 1974 bestritt er seinen Heim-GP in Schweden für March, schied aber aus. Damit hatte sich das Thema Formel 1 erledigt – Reine Wisell trat zurück. Am Speed mangelte es nicht: Wisell war im Training von Anderstorp schneller gewesen als Stammfahrer Vittorio Brambilla.

Wisell fuhr in der Folge Touren- und Sportwagenrennen. Anfangs der 80er Jahre erklärte er seinen Rücktritt, von den meisten Fans vergessen. Ein Comeback in der SuperSport-Serie (historische Sportwagen) blieb so gut wie unbeachtet. Noch heute bestreitet Wisell das eine oder andere historische Rennen.

Der Mexiko-GP endete mit einem Doppelsieg von Ferrari: Jacky Ickx vor Clay Regazzoni. Es war ein reines Wunder, dass der WM-Lauf nicht mit Toten endete: Mehr als 200.000 Fans waren herbeigeströmt, rissen Abschrankungen nieder und setzten sich teilweise unmittelbar an den Rand des Asphaltbands. Alle Beteuerungen der Stars Jackie Stewart und Pedro Rodríguez, die Fans sollten doch Vernunft zeigen und von weiter weg zuschauen, nützten nichts. Aus Sicherheitsgründen wurde das Rennen für 1971 aus dem Kalender genommen.

Damit zur neuen Aufgabe: Dieses Mal haben wir es mit einem Team zu tun, das an diesem Tag stolz sein Auto zeigt, aber bestimmt nicht testet – aus offensichtlichen Gründen.

Wer ist es? Wo und wann ist das Bild entstanden?

Die ersten Antworten haben uns bereits erreicht – machen auch Sie mit!

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln und allen Frohe Festtage.

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