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Jean Todt (FIA): Falscher Eindruck von Formel 1

Von Rob La Salle
FIA-Präsident Jean Todt

FIA-Präsident Jean Todt

​Der neue Formel-1-Grossaktionär Liberty Media hat viele Ideen, wie der Grand-Prix-Sport belebt werden soll. Der Franzose Jean Todt (70), Präsident des Automobilverbands FIA, ist skeptisch und zuversichtlich.

Der US-Konzern Liberty Media will die Formel 1 weiter entwickeln, von den meisten Fans und Fachleuten wird das nach Jahren des Stillstands begrüsst. Aber es werden auch Mahnfinger gereckt, und einer davon gehört ausgerechnet Jean Todt, dem 70jährigen Präsidenten des Automobilweltverbands FIA.

Der Franzose sagte im Rahmen der Spobis (grösster Kongress von Europa für Sport, Sponsoring und Business) in Düsseldorf: «Der Formel 1 geht es sehr gut. Wir hatten 2016 eine Weltmeisterschaft, die bis zur letzten Kurve der letzten Runde im letzten Grand Prix spannend war.» Daher findet der frühere Ferrari-Rennchef, alles in der Formel 1 umzukrempeln, «das würde die falsche Botschaft vermitteln».

Was Todt hingegen sehen will: «Wir brauchen einen Sport, der unberechenbar ist. Die Leute sprechen davon, dass die Dominanz von Mercedes-Benz schlecht für die Formel 1 sei. Aber Dominanz hat es in der Königsklasse schon immer gegeben, das gehört zur Historie der Formel 1. Vor Mercedes dominierte Red Bull Racing, davor Ferrari, und auch McLaren, Williams und Lotus hatten ganze Epochen, in welchen sie die überlegenen Fahrzeuge auf die Bahn gebracht haben. Dominanz ist kein Merkmal der Formel 1 alleine: In der Leichtathletik, im Fussball, überall im Sport gab es Phasen mit überlegenen Sportlern oder Mannschaften.»

«Wenn eine Dominanz beendet werden soll, dann liegt es schlicht an den Gegnern zuzulegen. Wir können Mercedes zu ihrer Leistung nur gratulieren. Und hoffen, dass die anderen es künftig besser machen.»

«Nun stehen wir vor einer neuen Formel 1 mit schnelleren Autos, mit mehr Abtrieb, mit breiteren Reifen. Ich weiss selber nicht, wie sich das alles auf der Rennstrecke auswirken wird. Ich weiss aber, dass wir bei den Testfahrten nicht das ganze Bild erhalten werden. Dazu müssen wir schon die WM-Läufe abwarten.»

«Die Erwartungen sind gewaltig, auch an die neuen Grossaktionäre von Liberty Media. Ich bin sicher, sie werden die Formel 1 in ein neues Zeitalter der Kommunikation führen, das wird neue Fans ermuntern, Formel 1 zu schauen. Die FIA bleibt natürlich als Regulator und Gesetzgeber, aber wir teilen die Vision von Liberty, den Sport besser zu machen.»

Zum Abgang seines langjährigen Weggefährten Bernie Ecclestone meint Todt: «Keiner konnte Verträge machen wie er. Aber nun schlagen wir ein neues Kapitel auf. Bernie Ecclestone ist fit und auch leidenschaftlich genug, um eine neue Aufgabe in Angriff zu nehmen, von welcher die Gesellschaft profitieren wird.»

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