Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

China-GP: Zeitplan bleibt, Kimi Räikkönen gelassen

Von Mathias Brunner
Die Fans brauchten an diesem Freitag in Shanghai viel Geduld

Die Fans brauchten an diesem Freitag in Shanghai viel Geduld

​Nach dem missglückten Trainings-Freitag ist in China kurz erwogen worden, das Programm umzustellen. Nun bleibt aber alles beim Alten. Lernt die Formel 1 aus ihren Fehlern nichts?

Wir erinnern uns: Ausläufer eines Taifuns liessen für den Japan-GP 2014 nichts Gutes erahnen, und tatsächlich begann der Sonntag nass und trübe. Die Prognose besagte, dass die Verhältnisse im Verlaufe des Nachmittags eher schlechter würden. Aber dennoch wurde damals der Rennstart nicht vorgezogen. Die Folgen sind bekannt: Regen, schlechte Sicht, es wurde immer dunkler, schwerer Unfall von Jules Bianchi, der Franzose verstarb Mitte Juli in Nizza.

Zeitsprung in die Gegenwart. Der erste Trainings-Freitag zum China-GP 2017 ist völlig verpatzt: Regen fiel, aber nicht so stark, dass die Autos in ihren Boxen hätten bleiben müssen. Ein Teil des ersten Trainings sowie das komplette zweite Training fielen vielmehr deshalb aus, weil der Rettungs-Heli wegen schlechter Sicht nicht im Spital von Shanghai hätte landen können.

Die Chinesen konnten nicht zusichern, dass ein Verletzer innerhalb von zwanzig Minuten mit einer Ambulanz ins Krankenhaus gebracht werden kann – dazu hätten zu viele Strassen abgesperrt werden müssen. Die FIA fuhr sogar zwischen erstem und zweitem Training einen entsprechenden Test und befand: Es dauert einfach zu lange.

Es wurden im Fahrerlager Stimmen laut, das Programm umzustellen: Das Wetter scheint am Samstag am freundlichsten zu sein, wieso also nicht Training, Quali und Rennen am gleichen Tag durchführen? Was kurz erwogen wurde, ist nun verworfen. Denn inzwischen sagen die Meteorologen vorher, dass es am Sonntag zwar regnen wird, aber die Verhältnisse nicht so schlecht sein werden wie am Freitag. Es wird eine höher liegenden Wolkendecke erwartet und auch mehr Wind.

Das Rennen auf Montag zu verschieben, ist aus logistischen Gründen nicht möglich: Da muss das Material bereits Richtung Bahrain unterwegs sein, ausserdem sind die Satelliten-Zeiten für Sonntag festgelegt, nicht für Montag.

Ferrari-Star Kimi Räikkönen bleibt bei der ganzen Situation gelassen, nach 16 Jahren Formel 1 wirft den Finnen nichts so schnell aus der Balance: «Gut, wir konnten nur eine Installationsrunde drehen, dann kam schon die rote Flagge, weil der Heli nicht in der Stadt hätte landen können. Das ist zwar schade, aber das Problem ist für alle das gleiche.»

«Klar ist es nicht ideal, mit so gut wie null Wissen ins dritte Training und dann in die Qualifikation zu gehen, aber am Wetter kannst du eben nichts ändern. Heute war es nass, morgen wird es wohl trocken sein, also hätten wir heute ohnehin nur begrenzt etwas lernen können, was uns fürs Abschlusstraining hilft.»

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