Überholhilfe DRS: Kein Entgegenkommen der FIA
Im Anschluss an den Russland-GP von Sotschi unterhielten sich Sieger Valtteri Bottas und der zweitplatzierte Sebastian Vettel über die Aerodynamik der 2017er Renner. «Unglaublich», schnaufte Vettel, «sobald du bis auf zwei Sekunden an einen Gegner herankommst, merkst du schon, wie die Aerodynamik deines Autos beeinträchtigt wird. Da nützt auch der verstellbare Heckflügel nichts.» Der Finne Bottas bestätigte: «Ja, ich merke das auch, selbst hinter den Nachzüglern.»
Der Autoverband FIA hatte angekündigt: Bei den ersten Grands Prix der Saison 2017 wird geprüft, ob eventuell die Zonen verlängert werden, in welchen die Piloten beim Verfolgen ihren verstellbaren Heckflügel (DRS, drag reduction system) flachstellen dürfen. Um es ihnen leichter zu machen, sich auf den Gegner zu werfen.
Aber nach den Rennen in Melbourne und Shanghai, in der Wüste von Sakhir und in Sotschi an der Schwarzen See gibt es für die Regelhüter offenbar keinen Grund zum Eingreifen. Die Teams wurden in Russland darüber informiert, dass die DRS-Zonen auf den verschiedenen Pisten die gleichen bleiben wie 2016.
Sky-TV-Experte Martin Brundle kann damit gut leben: «Ich will keine Überholmanöver sehen, die so leicht aussehen als würde auf der Autobahn ein Porsche an einem Polo vorbeizischen. Die Piloten müssen sich 2017 ihren Gegner klug zurechtlegen und beim Angriff etwas riskieren – das ergibt Überholmanöver, die viel attraktiver sind.»
In Australien hatte Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting noch gesagt: «Wir beobachten die Situation. Haben wir den Eindruck, dass das Überholen zu schwierig ist, können wir die DRS-Zonen verlängern. Allerdings nicht auf allen Strecken.»
Williams-Technikchef Paddy Lowe bestätigt: «Es ist innerhalb der technischen Arbeitsgruppe übers Überholen geredet worden. Die FIA ist der Ansicht, dass sie in Sachen DRS nichts ändern muss.»