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Unfall Billy Monger: Konsequenzen für die Formel 1

Von Adam Cooper
​Der damals 17 Jahre junge Billy Monger hat bei einem fürchterlichen Unfall in Donington Park am 16. April beide Unterschenkel verloren. Der Unfall des Formel-4-Fahrers hat Konsequenzen.

Das Schicksal von Billy Monger, der bei einem grauenvollen Unfall in Donington Park vom 16. April beide Unterschenkel verloren hat, hat viele Menschen berührt. Stars wie Jenson Button, Max Verstappen oder Lewis Hamilton machten auf eine Spendenaktion aufmerksam, die von Billys Teamchef Steven Hunter ins Leben gerufen worden war. Dem Engländer wurde bald klar, dass Behandlung, Reha und Prothesen die finanziellen Möglichkeiten der Familie sprengen.

Nach seinem 18. Geburtstag meldete sich Billy Monger mit einer Videonachricht auf der britischen Sky: «Ich habe einen Brief von der Grand Prix Drivers Association erhalten. Ich sah den Brief von vorne und dachte – das ist fabelhaft. Dann drehte ich ihn um, und hinten stehen die Unterschrift von Weltmeistern wie Lewis Hamilton und Niki Lauda. Das fand ich wirklich rührend. Einige dieser Namen, ich meine, das sind meine Helden! Mir blieb die Sprache weg. All die Unterstützung, die ich erhalten durfte, macht mich nur entschlossener, in den Rennwagen zurückzukehren und wieder zu fahren. Das ist mein Ziel.»

Viele Fahrer und Rennställe hatten im Rahmen des Russland-GP in Sotschi den Kleber #BillyWhizz auf Helme und Autos platziert – der junge Engländer sah sich den Russland-GP im Fernsehen an und konnte die zahlreichen Kleber sehen.

Billy Monger kehrte am vergangenen Wochenende auf die Rennstrecke zurück und liess auf Facebook wissen: «Ich kann all den Menschen, dir mir in den letzten Wochen geholfen haben, gar nicht genug danken. Die Motorsportfamilie ist wirklich ehrfurchtgebietend.» Der tapfere Teenager bewegte sich mit einem handkontrollierten Golfwagen.

Was seinen Crash angeht, so sind längst die Sicherheitsspezialisten des Autoverbands FIA rund um den Franzosen Laurent Mekies aktiv geworden. Die FIA untersucht alle schweren Unfälle, inzwischen ist eine gewaltige Datenbank entstanden.

Hier in Monaco ist durchgesickert: Mekies hat allen Formel-1-Teams einen Brief geschrieben und sie gebeten, die Anlenkpunkte des hinteren Wagenhebers zu ändern. Die FIA-Spezialisten sind der Ansicht, dieser Anlenkpunkt an jenem Formel-4-Auto, auf das Monger damals geprallt ist, hat möglicherweise einen Teil der schweren Beinverletzungen verursacht.

Mekies schreibt: «Wenn wir Stärke, Form und Position des Wagenheber-Ansetzpunkts bedenken, dann müssen wir davon ausgehen – bei einem Auffahrunfall ist dies der erste Teil, der in Kontakt mit dem anderen Fahrzeug kommt. Der Anlenkpunkt kann die Aufprallstruktur des Hintermannes beeinträchtigen.»

Von Monaco an darf in der Formel 1der Anlenkpunkt nicht weiter als 45 mm aus der hinteren Crash-Struktur herausragen. Verboten ist, was die FIA als aggressives Design bezeichnet.

Nicht alle Rennställe mussten reagieren, Haas-Teamchef Günther Steiner jedoch gibt zu, dass vor Monaco an seinem Renner umgebaut werden musste. Der Südtiroler sagt: «Das ist eine Änderung zu einem guten Zweck, es war nicht allzu aufwändig. Alle Teams sind natürlich für diese Änderung gewesen. Wann immer wir etwas aus einem Unfall lernen können, dann sollten wir das auch tun.»

Die FIA hat in Monte Carlo alle zwanzig Rennwagen geprüft und auch in Hinsicht Wagenheber-Anlenkpunkt für reglementskonform erklärt.

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