Sebastian Vettel: «Ferrari hätte 5 Mal siegen können»
Sebastian Vettel
Noch bevor sich auf dem Traditionskurs von Monte Carlo auch nur ein Rad gedreht hat, diskutieren Fans und Fachleute schon leidenschaftlich darüber, was passieren wird: Ist der kürzere Radstand von Ferrari das entscheidende Ass im Ärmel der Italiener gegen Mercedes? Oder entscheidet einmal mehr das Reifenmanagement alles?
Sebastian Vettel glaubt: «Wir haben ein Auto, das bislang auf jeder Art Rennstrecke gut funktioniert hat. Ich darf auf ein starkes Team zählen. Es gibt nichts, wovor ich mich fürchten müsste. Aber Mercedes war in den letzten Jahren hier ganz stark, also sind die für mich das Team, das es zu schlagen gilt.»
«Mercedes macht generell einen guten Job, für Valtteri Bottas ging es ein wenig mehr auf und ab als für Lewis. Wir selber dürfen mit dem ersten Saisonteil wirklich zufrieden sein. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir da vorne bleiben. Wir sind nicht zufrieden damit, dass wir auf Augenhöhe mit Mercedes kämpfen. Wir wollen vorne sein. Und das bedeutet noch ganz viel Arbeit.»
«Gut, wir hätten noch mehr erreichen können. Wenn die Dinge nur geringfügig anders gelaufen wären, hätten wir alle fünf Rennen gewonnen. Unser Sport ist nun mal so, dass du hin und wieder Glück hast, und dann trifft dich wieder Pech. Aus meiner Erfahrung gleicht sich das über eine Saison aus. Wir hatten raue Freitage, wir hatten Probleme am Samstag, aber in den Rennen haben wir es immer wieder geschafft, bei der Musik zu sein. Darauf dürfen wir stolz sein, und das macht auch Mumm für die kommenden Läufe.»
Lewis Hamilton hat sein Auto als widerspenstiges Pferd bezeichnet. Was ist dann der Ferrari von Vettel? Sebastian grinst: «Nun, ich fürchte, ich habe nicht ganz so blumige Worte für euch. Ich bin mit meinem Pferd ganz zufrieden. Letztlich ist es auch egal, wie du den Speed aus deinem Auto holst, wichtig ist es, dass du ihn findest. Es gibt Situationen, in welchen es einfacher ist, manchmal musst du härter dafür arbeiten. Aber der Vergleich ist für mich schwierig, denn ich habe ja kein anderes Auto bewegt als unseres.»
Elementar in Monaco: ein guter Start. Sebastian schläft da ruhig: «Unsere Starts waren bislang ganz in Ordnung. Zu Beginn des Jahres waren sie ein wenig unkonstant, seither ist es besser geworden. Aber das ist auch normal, weil wir ständig mehr Erfahrung sammeln.»
Schlussfrage: Ist die Fürstenloge zu diesem Rennen – die Pole-Position – für Ferrari drin? Seb: «Ja, das ist machbar. Wir müssen es einfach schaffen, vom ersten Trainingtag an in einen guten Rhythmus zu kommen. In Monaco dreht sich alles ums Vertrauen in dein Auto. Und das Vertrauen baust du schrittweise auf. Wir haben alle Werkzeuge, um den Wagen hier auf Pole zu stellen. Wir müssen einfach alle Puzzleteilchen richtig zusammensetzen.»