Lance Stroll: Lob von Papa, Team und Lewis Hamilton
Lance Stroll hatte sich viel Kritik anhören müssen, weil sich der Start in seine erste Formel-1-Saison vor dem Heimspiel in Kanada schwierig gestaltet hatte. Der Williams-Rookie hatte in den ersten sechs Grands Prix des Jahres keine WM-Punkte sammeln können. Dafür musste der Teenager gleich in den ersten drei WM-Läufen in Australien, China und Bahrain jeweils einen Ausfall hinnehmen.
In den folgenden Rennen kam Stroll in Russland als Elfter, in Spanien als Sechzehnter und in Monaco auf Position 15 liegend über die Ziellinie. Auf dem 18. Tabellenrang liegend reiste er schliesslich zum siebten Kräftemessen in seiner Heimatstadt Montreal. Dort überzeugte er nach einer schwachen Qualifying-Leistung (Startplatz 17) schliesslich im Rennen mit einer starken Aufholjagd.
Auf dem Circuit Gilles Villeneuve überholte Lance nicht nur die Sauber-Piloten Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson sowie die beiden McLaren-Honda-Stars Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne sondern auch Renault-Wackelkandidat Jolyon Palmer und Haas-Hoffnungsträger Romain Grosjean. Am Ende wurde er mit dem neunten Platz und seinen ersten beiden WM-Punkten belohnt.
Statt Kritik durfte sich der Kanadier nun viel Lob anhören – auch von Lewis Hamilton, der dem Williams-Junior beim Überrunden den hochgestreckten Daumen zeigte und hinterher im TV-Interview mit «Sky Sports F1» erklärte: «Ich weiss, dass er einen sehr schwierigen Saisonstart hatte, er wurde ins kalte Wasser geworfen, musste mit der Kritik und allen Problemen eines 18-jährigen Rookies klarkommen – und das in einer der schwierigsten Saisons überhaupt. Er hat offenbar einen guten Job gemacht und ich wollte das einfach anerkennen.»
Auch Papa Lawrence Stroll betonte nach dem Kanada-GP unermüdlich, wie stolz er auf seinen Sohn sei. Im GEspräch mit den Kollegen des «Journal de Montreal» schwärmte der Mode-Milliardär: «Lance hat erst seinen siebten Formel-1-GP bestritten, die anderen müssen sich also in Acht nehmen. Ich bin überzeugt, dass Lance genau da ist, wo er auch sein muss. In den vorherigen Rennen hatte er auch ziemlich oft Pech. Aber er hat hier in Montreal ein super Rennen gezeigt.»
Die Freude von Vater und Sohn teilte auch Teamchefin Claire Williams. «Das Wichtigste ist, dass er es aus eigener Kraft geschafft hat», freute sich die Britin im «La Presse»-Interview. «Das war kein glücklicher Zufall, sondern ein Ergebnis mehrerer Überholmanöver. Er sah dabei nicht wie ein Rookie aus. Damit hat er bewiesen, dass er seinen Platz in der Formel 1 verdient hat und die Kritik an seinem Formel-1-Einstieg verstummen lassen.»