MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Kimi Räikkönen (Ferrari): «Ich bin nicht zufrieden»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

​Die Rollenverteilung bei Ferrari ist klar: WM-Leader Sebastian Vettel wird auf den Titel angesetzt, sein Freund Kimi Räikkönen spielt die zweite Geige. Der Finne ist mit seiner Saison 2017 nicht zufrieden.

Ferrari muss niemandem etwas vorgaukeln: Kimi Räikkönen spielt beim berühmtesten Rennstall der Welt die zweite Geige. In Monte Carlo wurde die Siegerstrategie auf Sebastian Vettel zugeschnitten. Als der Heppenheimer dadurch die Führung übernommen hatte, setzte er sich leichtfüssig von Kimi Räikkönen ab, der vor der Pole-Position losgefahren war. Keiner kann behaupten, Vettel hätte den Sieg nicht verdient, aber die Steine weggeräumt hat die Ferrari-Führung.

Als Vettel dann in Ungarn an der Spitze Lenkprobleme hatte, maulte der aufgerückte Räikkönen hinter Seb am Funk: «Soll das jetzt so weitergehen oder was?» Ferrari hat Kimi nicht eben ermuntert, sich auf den Führenden zu werfen. Vielmehr musste Wasserträger Räikkönen gegen die Mercedes hinten abschirmen. Wieder nur zweiter Platz.

Es ist das 34. Mal, dass Kimi in einem Grand Prix Zweiter geworden ist. Nur Michael Schumacher (43 Mal), Fernando Alonso (37) und Alain Prost (35) kamen noch öfter unmittelbar hinter dem Sieger ins Ziel.

Ein Blick ins WM-Zwischenklassement zeigt, wie die Rollen bezogen sind. Vettel führt die Meisterschaft an und hat mit 202 Punkten beinahe doppelt so viele Zähler eingefahren wie Kimi Räikkönen (116 Punkte, WM-Fünfter).

Für die Rolle des gefügigen Sekundanten hat es vom Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne und von Teamchef Maurizio Arrivabene viel Lob gegeben. Ein neuer Einjahresvertrag liegt auf dem Tisch. Alles andere als eine weitere Saison von Ferrari mit Vettel und Räikkönen wäre eine Sensation. Ferrari weiss, dass sie keinen besseren Mann bekommen. Kimi ist klar, dass er kein konkurrenzfähigeres Auto erhält.

Dennoch ist der 20fache GP-Sieger nach eigenen Worten am Hungaroring «nicht zufrieden. Ich will Rennen gewinnen, und das ist mir nicht gelungen.», sagt er in seiner Medienrunde bei Ferrari.
Mit Ferrari hat Kimi letztmals vor fast acht Jahren gewonnen, das war in Spa-Francorchamps 2009. In Australien 2013 eroberte der 37jährige Räikkönen seinen bislang letzten GP-Triumph, damals mit Lotus.

Kimi findet: «Ich bin noch immer schnell genug, darüber mache ich mir keine Sorgen. Aber es ist halt nicht immer alles glatt gelaufen, und dafür habe ich bezahlt. Das Team weiss genau, was ich will. Aber es liegt an ihnen zu entscheiden, was das Beste für den Rennstall ist.»

Ein anderer Rennstall als Ferrari kommt für Kimi überhaupt nicht in Betracht. «Ferrari wird mein letztes Team in der Formel 1 sein», hat er bei seiner Rückkehr nach Maranello 2014 gesagt. Als Feldfüller wird Kimi nicht arbeiten: «Ich komme nur zu den GP-Wochenenden, weil ich gute Ergebnisse herausfahren will, im Idealfall ist das ein Sieg. Nur mitmachen, das ist nicht mein Ding.»

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