MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

McLaren: Schwere Vorwürfe an FIA – wegen Ferrari

Von Adam Cooper
​Der FIA-Techniker Laurent Mekies wechselt im kommenden Sommer zu Ferrari. Das erzeugt bei den Gegnern Unmut. McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Die FIA und Ferrari brechen Abmachungen.»

Es war abzusehen: Der Wechsel des Franzosen Laurent Mekies von der FIA zu Ferrari erzeugt zornesrote Köpfe. Nach drei Jahren Arbeit beim Automobilweltverband FIA kehrt der 40jährige Techniker zu einem Rennstall zurück – ab 20. September wird er für Ferrari tätig sein, dort wird er direkt Technikchef Mattia Binotto unterstellt. In welcher Funktion, das will Ferrari nicht preisgeben.

Mekies stiess nach vielen Jahren als Ingenieur bei Minardi und Toro Rosso 2014 zur FIA, als leitender Ingenieur beim Autoverband für Sicherheitsbelange – wie etwa die Entwicklung des Kopfschutzes Halo (Heiligenschein). 2016 wurde er als Nachfolger des Formel-1-Urgesteins Herbie Blash stellvertretender Rennleiter (hinter Charlie Whiting). Viele sahen ihn als Nachfolger von Whiting, aber daraus wird nichts.

Die Gegner von Ferrari sind so begeistert wie vor einem Jahr, als bekannt wurde, dass der FIA-Techniker Marcin Budkowski zu Renault wechselt, wo er ab 1. April 2018 Geschäftsleiter der Rennwagenfabrik Enstone wird. «Man bringt den Leuten auf diesen Positionen viel Vertrauen entgegen», beschwerte sich damals Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, als im Fahrerlager von Malaysia die ersten Gerüchte über den Job-Wechsel des Polen die Runde machten. «Marcin hatte durch seine Arbeit das Privileg, bei allen Teams hinter die Kulissen blicken und vertrauliche Details über die Autos für 2018 erfahren zu können.»

Nun sagt im Fall Mekies der französische McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Wir sind sehr ungehalten darüber, dass die FIA noch einen weiteren wichtigen Mitarbeiter an einen Rennstall verliert. Wir sind wütend, weil alle Rennställe in der letzten Strategiegruppensitzung darüber einig waren, dass kein Team einen leitenden FIA-Angestellten beschäftigen sollte, der nicht 12 Monate Auszeit genommen hat. Ferrari hat gegen dieses Gentleman-Abkommen verstossen, und die FIA hat nichts getan.»

Andere Teamchefs haben in privaten Gesprächen eine vergleichbare Ansicht vertreten, ohne sich jedoch öffentlich äussern zu wollen.

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