Toto Wolff (Mercedes): «Ferrari-Zug fährt vorne weg»
Lewis Hamilton
Die Silberpfeil-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton belegten im Abschlusstraining auf dem Wüstenkurs von Bahrain letztlich nur die Plätze 3 und 4 hinter den Ferrari-Kontrahenten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, muss Champion Hamilton das zweite Rennen auch noch vom neunten Startplatz in Angriff nehmen, weil er eine Strafversetzung wegen eines ungeplanten Getriebewechsels hinnehmen musste.
Der vierfache Weltmeister seufzte nach der Hatz im TV-Interview mit Sky: «Das wird morgen sicherlich nicht einfach. Ziel war es, heute den ersten Platz zu holen, aber die Ferrari waren einfach zu schnell. Und das Timing am Ende stimmte auch nicht ganz, deshalb konnte ich den Vorteil der neuen Reifen nicht richtig nutzen.» Eilends fügte er aber auch an: «Es ist, wie es ist, nun müssen wir halt von da, wo wir stehen, eine Aufholjagd zeigen.»
Immerhin darf sich der Brite über einen strategischen Vorteil freuen, weil er seine schnellste Q2-Runde auf der weichen Reifenmischung gedreht hatte, während die Konkurrenz die superweichen Walzen wählte, die zwar schneller sind, aber auch schneller abbauen. «Durch die weichen Reifen ergeben sich einige interessante Strategie-Optionen», weiss Hamilton, der auch verspricht: «Ich werde nichts unversucht lassen, um alle Power und Stärke aus dem Auto zu kitzeln.»
Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff musste im ORF-Interview neidlos anerkennen, dass die Scuderia ganze Arbeit geleistet hatte. «Wir müssen zuerst einmal bescheiden bleiben, denn was Ferrari heute wieder geleistet hat, ist wirklich stark. Das muss man einfach anerkennen», lobte er. «Für uns ist es natürlich ärgerlich mit dem Getriebewechsel, denn durch die Rückversetzung auf den neunten Startplatz stehen ein paar Autos vor Lewis, die eine super Performance gezeigt haben. Es wird nicht einfach, diese zu überholen.»
Auf die Frage, warum Ferrari bei heissen Temperaturen und rauen Asphaltoberflächen so stark sei, erklärte der Wiener: «Wir haben das in den letzten Jahren schon öfter gesehen. Wenn die Temperaturen so hoch sind und der Asphalt so grobkörnig, dann sind sie einfach stärker als wir. Das haben wir immer wieder gesehen. Und auch Red Bull Racing ist bei diesen Bedingungen gut. Ich würde sogar sagen, von der reinen Pace her, waren die auf dem Longrun die stärksten. Allerdings mit Max Verstappen, der nach seinem Crash nun von hinten startet. Mit Blick aufs Qualifying hat Ferrari natürlich die besten Karten, ausser Valtteri Bottas schafft es, diese Pace zu halten. Bei Lewis wird es nun halt darauf ankommen, wie schnell er nach vorne kommt. Aber ich denke, der Ferrari-Zug wird vorne wegfahren.»