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Sebastian Vettel (Ferrari/3.): Was zur Pole fehlte

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Sebastian Vettel war drauf und dran, eine vierzehn Jahre alte Marke von Ferrari zu erreichen. Aber dann ging im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Spanien ausserhalb von Barcelona etwas schief.

Sebastian Vettel wollte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seine vierte Pole-Position in Serie erobern. Damit hätte er eine vierzehn Jahre alte Marke von Ferrari erreicht. 2004 schaffte Ferrari vorderhand letztmals vier Poles in Folge in der Formel 1, damals mit Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Aber letztlich wurde es nichts mit einem roten Farbklecks in Reihe 1 – dort strahlt am Sonntag das Tafelsilber von Mercedes.

Vettel nach dem Abschlusstraining: «Mit meinem ersten Lauf im letzten Quali-Segment war ich nicht glücklich, da habe ich mich in die erste Kurve hinein verbremst, damit war diese Runde dahin. Beim zweiten Versuch fühlte ich mich im Wagen erheblich wohler, ich wüsste jetzt nicht, wo ich arg viel schneller hätte fahren können. Ich kam um die letzte Ecke herum, kreuzte die Ziellinie und schielte zum Zeitenturm hoch – dort stand mein Name nicht ganz oben, schade!»

Interessant: Zum letzten Lauf rückte der vierfache Champion nicht mit dem superweichen Pirelli aus (rot markiert), sondern mit den gelben Walzen, also der Mischung weich. Vettel: «Die Arbeit mit den Reifen ist ein wenig seltsam an diesem Wochenende. Die Unterschiede zwischen den Mischungen sind nicht so gross, wie sie sein sollten. Ich fand die Balance mit den gelben Pirelli erheblich angenehmer. Daher der Wechsel von superweich auf weich.»

«Die Arbeit mit den Reifen kann recht verwirrend sein. Aber grundsätzlich haben alle das gleiche Problem. Ich finde einfach etwas merkwürdig: Da wird so viel Geld und Arbeit in das Design und den Bau dieser tollen Rennwagen gebuttert, und dann schnallst du Reifen dran, von denen keiner eine Ahnung hat, wie sie sich genau verhalten werden. Da gibt es Rennen, da hast du nachher keinen Schimmer, was eigentlich vorgefallen ist. In Sachen Reifen können die Dinge vom einen Tag auf den anderen komplett ändern, teilweise sogar von einem Training zum nächsten. Es ist schön, wenn du alles auf die Reihe bekommst. Wenn du das nicht im Griff hast, ist es anstrengend.»

«Klar könnte ich jetzt sagen: „Pole nur um 15 Hundertstel oder so verpasst, ein Jammer.“ Aber in Wahrheit bin ich gar nicht so unglücklich. Die Balance war gut, und wir wissen, dass wir im Renntrimm voll bei der Musik sein werden. Wir haben auch einen ziemlich langen Anlauf zur ersten Kurve hin, da liegt selbst vom dritten Startplatz aus etwas drin.»

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