Günther Steiner: «Auch 22 GP im Jahr sind möglich»
Haas-Teamchef Günther Steiner
Die Formel-1-Machthaber von Liberty Media stellten bereits bei ihrer Ankunft im Fahrerlager der Königsklasse klar, dass sie den GP-Sport im US-Markt stärken wollen. Und die Führungsspitze um Ecclestone-Nachfolger Chase Carey kündigte auch schon früh an, mehr Strassenkurse in den WM-Kalender aufnehmen zu wollen.
So war es keine grosse Überraschung, als die GP-Zirkusdirektoren ihre Pläne für einen Strassen-GP in Miami verkündet haben. Die Idee, mitten in der US-Metropole ein Rennen zu veranstalten, kommt bei vielen Fahrerlager-Dauergästen gut an. Auch wenn der erste Streckenentwurf bereits kritisiert wurde – unter anderem von Champion Lewis Hamilton, der den GP-Organisatoren umgehend seine Hilfe anbot und auch gleich klarstellte, dass er sich sehr über einen Stadt-GP in Miami freuen würde.
Auch beim einzigen US-Team in der Formel-1-Startaufstellung ist die Vorfreude auf ein zweites Heimrennen gross. «Ich denke, es wäre gut, wenn dieses Rennen realisiert wird», bestätigte Teamchef Günther Steiner im Fahrerlager von Spanien. «Für uns wäre es natürlich nett, ein zweites Rennen auf US-Boden austragen zu dürfen.»
Aber auch die Konkurrenz würde vom Miami-GP profitieren, ist sich der Südtiroler sicher. «Ich denke, Liberty investiert in den US-Markt, weil man dort viel Potenzial wittert. Das ist für den ganzen Sport gut, nicht nur für Haas. Deshalb hoffen wir auch, dass dieses Rennen stattfinden wird», betonte der Chef der US-Truppe.
Geht es nach den Formel-1-Entscheidungsträgern, soll schon im nächsten Jahr in Miami gefahren werden. Damit könnte der WM-Kalender im nächsten Jahr 22 Grands Prix umfassen. «Auch 22 WM-Läufe sind möglich, auch wenn die Umsetzung schwierig wird», erklärt Steiner, der dennoch davor warnt, zu viele Rennen im Jahr zu veranstalten. «Ich weiss nicht genau, was Liberty plant, vielleicht fällt ein Rennen weg, dann sind wir wieder bei 21. Wir werden in diesem Jahr sehen, wie es läuft, wenn wir drei Rennen in drei Wochen haben werden.»
Es bestehe die Gefahr, auch mit Blick auf die Fans den Sättigungspunkt zu erreichen, mahnt Steiner, der den Liberty-Abgesandten ein gutes Zeugnis ausstellt: «Die machen ihre Sache sehr gut und achten sehr genau darauf, die Qualität der Rennen zu verbessern. Und wenn wir Rennen wie Miami oder Kopenhagen in den WM-Kalender aufnehmen, dann ist das sicherlich gut für einen globalen Sport wie die Formel 1.»