Lawrence Stroll: «Böses Erwachen» bei Williams
Lance und Lawrence Stroll: Geduldsprobe bei Williams
Dass Lawrence Stroll alles unternimmt, um die GP-Karriere seines Sohnes Lance zu fördern, hat der kanadische Milliardär bereits zu Formel-3-Zeiten des Teenagers bewiesen. Auch in der Königsklasse sorgte der Papa bei Williams für das richtige Umfeld – und dennoch bleiben die gewünschten Ergebnisse aus.
Der britische Privatrennstall, der die Saison 2017 noch auf dem fünften WM-Rang abgeschlossen hatte, belegt nach den ersten fünf Kräftemessen in diesem Jahr den letzten Tabellenplatz. Bloss vier WM-Zähler konnte die Mannschaft aus Grove bisher sammeln – dank Lance Stroll, der in Baku die Ziellinie als Achter kreuzte. Sein Teamkollege Sergey Sirotkin wartet immer noch auf die ersten Punkte. Der Rookie aus Moskau kam bisher nicht über den 14. Platz hinaus.
Seinem Spross stellt Lawrence Stroll denn auch ein gutes Zeugnis aus. Der Papa schwärmt im Motorsport.com-Gespräch: «Angesichts des Autos, mit dem er klarkommen muss, war seine Leistung phänomenal. Er hat zum fünften Mal ein grossartiges Rennen gezeigt und auch im Qualifying das Maximum erreicht, das mit diesem Material möglich ist. In der ersten Rennrunde war er super unterwegs und ich denke, er hat auch seinen Teamkollegen in allen fünf Rennen im Griff gehabt. Er hat in diesem Auto Gegner hinter sich gelassen, die eigentlich stärker sind. Mit einem besseren Auto würde er ganz offensichtlich weiter vorne in der Startaufstellung stehen. Aber mit dieser Ausrüstung geht es nicht besser.»
Sehr viel nüchterner fällt sein Urteil über die aktuelle Williams-Form aus: «Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen», räumt Stroll Senior ein, betont aber auch gleich: «Ich glaube an Williams und das Team. Aber bisher lief es nicht wie gewünscht. Ich denke, das ist ein böses Erwachen und ich hoffe, dass die schwierige Situation die Mitarbeiter anspornt, eine Lösung zu finden. Ich bin sicher, dass dies nicht so schnell passieren wird, wie wir es uns wünschen, aber wir werden uns gedulden müssen und nirgendwo anders hingehen.»
«Aber es ist auch offensichtlich, dass das Auto nicht wie erwartet funktioniert, es ist ein ganzes Stück weit weg von dem, was wir uns erhofft hatten», spricht der Milliardär Klartext. «Wir hatten schon bei den Testfahrten in Barcelona Mühe und das hat sich am Rennwochenende dann wiederholt. Es ist also ziemlich offensichtlich, was mit dem Auto nicht stimmt, ein Blinder sieht das. Das Team erkennt das auch und arbeitet hart daran, um die Situation zu verbessern.»